Die deutsche Geisel in Afghanistan ist am Leben und wohlauf. Dem Bauingenieur gehe es weiterhin gut, erfuhr die dpa aus gut informierten Kreisen. Es gebe kleine Fortschritte bei den Verhandlungen, die zuversichtlich stimmten. Die Geisel sei in der Gewalt einer örtlichen Taliban-Gruppierung mit kriminellem Hintergrund. Diese Gruppe halte aber offenbar nur lockere Verbindungen zu den straffer organisierten Taliban von Mullah Omar und habe keine politischen Motive.

Schüsse in Knie und Rücken

Die Leiche der in Afghanistan gestorbenen deutschen Geisel hat nach Informationen der "Bild am Sonntag" Schusswunden in beiden Knien und im Rücken. Dem Bauingenieur sei zunächst in die Knie und dann in den Rücken geschossen worden, heißt es unter Berufung auf Sicherheitskreise. Dies lasse einen furchtbaren Tod erahnen, da es keinen Sinn mache, einen bereits toten Menschen in die Knie zu schießen, zitiert das Blatt einen ungenannten Spitzenbeamten.

Keine Offizielle Stellungnahme

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, sie könne den Bericht nicht kommentieren. Der Leichnam war am Donnerstag in Köln obduziert worden. Ein endgültiges Untersuchungsergebnis sei frühestens Ende nächster Woche zu erwarten, hatte das Außenamt erklärt.