"Freiheit statt Gerechtigkeit" Lengsfeld irritiert erneut
25.08.2009, 14:03 Uhr
Die Internetseite von Lengsfeld: Missverständlich findet die CDU-Kandidatin den Leitsatz nicht.
Die Berliner CDU-Bundestagskandidatin Vera Lengsfeld sorgt erneut für Wirbel: Nach ihren umstrittenen Dekolleté-Wahlplakaten sorgt nun die Internetseite der ehemaligen Bürgerrechtlerin für Missverständnisse. "Freiheit und Fairness statt Gleichheit und Gerechtigkeit" ist dort als Leitsatz auf der Startseite zu lesen. Ist Frau Lengsfeld also gegen Gerechtigkeit?
"Ich will damit ausdrücken, dass mir Freiheit und Fairness wichtiger sind, als das, was wir landesüblich unter Gerechtigkeit verstehen", erklärt Lengsfeld auf Anfrage von n-tv.de. Freiheit sei der allerhöchste Wert in unserer Gesellschaft, auch im Grundgesetz. Gerechtigkeit dagegen sei problematischer: Was eine gesellschaftliche Gruppe als gerecht empfinde, könne von einer anderen als ungerecht aufgefasst werden. Als Beispiel nennt sie die Auffassung von Lobby-Gruppen.
Missverständlich findet Lengsfeld ihren Leitsatz deshalb nicht. Seit drei Jahren stehe der Satz bereits auf ihrer Homepage. Die plötzliche Aufregung im Wahlkampf verstehe sie nicht. "Ausführlich erläutere ich das Verhältnis von Freiheit und Gerechtigkeit in meinem Buch 'Neustart'", sagt die Bundestagskandidatin für den Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Ab Seite 49 erkläre sie es in dem Kapitel "Die Krise der Demokratie - oder warum wir Freiheit statt Gerechtigkeit brauchen". In wenigen Tagen soll zudem ein Eintrag auf ihrem Internetblog veröffentlicht werden, der den Satz ausführlicher erklärt. Ganz so verständlich scheint er also doch nicht zu sein.
Quelle: ntv.de, tis