Politik

Plames Enttarnung Libby als Komplottopfer?

Der frühere Stabschef von US-Vizepräsident Dick Cheney, Lewis "Scooter" Libby, hat im Prozess um die Enttarnung einer US-Geheimdienstagentin seine Unschuld beteuert. Wie sein Anwalt beim Auftakt des Verfahrens am Dienstag erklärte, sei Libby vielmehr Opfer eines Komplotts gewesen. Das US-Präsidialamt habe auf diese Weise versucht, den Chefberater von Präsident George W. Bush, Karl Rove, zu schützen.

Plame war im Juli 2003 durch Medienberichte enttarnt worden, nachdem ihr Ehemann, Diplomat Joseph Wilson, der Regierung Bush vorgeworfen hatte, sich Geheimdienst-Informationen über den irakischen Besitz von Massenvernichtungswaffen zurechtgerückt zu haben. Damit sollte der Krieg in dem Golfstaat rechtfertigt werden. Die Enttarnung von Plame hatte eine der heftigsten Affären in der zweiten Amtszeit von Bush ausgelöst. Bis zuletzt standen dessen engste Mitarbeiter in Verdacht, die Identität der Frau gezielt preisgegeben zu haben. Ziel sei gewesen, ihren Mann für seine Kritik am Irak-Krieg zu bestrafen.

Bei einer Verurteilung drohen dem wegen des Skandals zurückgetretenen langjährigen Stabschef von US-Vizepräsident Dick Cheney bis zu 30 Jahre Haft und eine Geldstrafe von 1,25 Millionen Dollar. Die Anklage lautet auf Falschaussage, Meineid und Behinderung der Justiz.

Quelle: ntv.de

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