Tod zweier Anhänger der Goldenen Morgenröte Linksextremisten bekennen sich zu Morden
16.11.2013, 21:53 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Neonazipartei Goldene Morgenröte findet in Griechenland immer mehr Unterstützer. Ein Grund dafür sind auch die Morde an zwei Anhängern der Partei vor rund zwei Wochen. Zu der Tat bekennt sich jetzt eine Gruppe namens "Kämpfende revolutionäre Volkskräfte".
Rund zwei Wochen nach einem tödlichen Anschlag auf zwei Mitglieder der griechischen Neonazipartei Goldene Morgenröte ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Die Verantwortung für den Anschlag übernimmt eine bislang nicht in Erscheinung getretene Gruppe mit Namen "Kämpfende revolutionäre Volkskräfte".
Das Bekennerschreiben wurde dem Internetportal "zougla.gr" zugespielt, das es an die Anti-Terror-Einheit der Polizei weiterleitete. Zugleich wurde das 18-seitige Dokument im Internet veröffentlicht. Die Polizei halte das Schreiben für authentisch, berichteten die griechischen Medien.
Unter anderem heißt es dort: "Der Angriff erfolgte als Vergeltungsmaßnahme für den Mord an Pavlos Fyssas". Der linke Aktivist und bekannte Rapper war am 18. September von einem Rechtsradikalen in einem Vorort von Piräus ermordet worden. Die griechischen Behörden waren von Anfang an davon ausgegangen, dass die Ermordung der beiden Neonazis mit dieser Tat zusammenhängen könnte.
Goldene Morgenröte bei 8,8 Prozent Zustimmung
Die Mitglieder der Goldenen Morgenröte waren am 1. November vor den Büros der Partei im Athener Vorort Irakleion mit mehreren Schüssen aus einer Pistole getötet worden. Ein weiterer Mann wurde bei dem Angriff schwer verletzt.
Indessen belegen neue Umfragen, dass die Neonazis in Griechenland Zulauf haben. Laut einer von Alco für die Sonntagszeitung "Proto Thema" vorgenommenen Umfrage wuchs die Zustimmung für Goldene Morgenröte auf 8,8 Prozent. Vor einem Monat hatte sie bei 6,6 Prozent gelegen, im Juni waren es sogar 10,8 Prozent.
Die Goldene Morgenröte stellt derzeit 18 der 300 Parlamentsabgeordneten und liegt bei der Gunst der Wähler an dritter Stelle. Die nächsten Kommunalwahlen stehen im Mai an, erst 2016 sind Parlamentswahlen vorgesehen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts