Gleich im ersten Anlauf Mahama gewinnt Wahl in Ghana
10.12.2012, 01:14 Uhr
Der 54-jährige Mahama hatte das Amt erst im Juli übernommen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei den Wahlen im afrikanischen Ghana hat der amtierende Präsident Mahama erneut die Mehrzahl der Stimmen für sich gewinnen können. Mahama hatte das Amt erst im Juli diesen Jahres übernommen.
Der ghanaische Staatschef John Dramani Mahama (53) hat die Präsidentenwahl gewonnen. Wie die Wahlkommission mitteilte, erhielt der Chef des National-Demokratischen Kongresses gleich im ersten Anlauf die absolute Mehrheit mit 50,7 Prozent der Stimmen. Sein Hauptkontrahent Nana Akufo-Addo (68) von der Neuen Patriotischen Partei (NPP) kam auf 47,7 Prozent.
Ghana gilt als ein demokratischer Musterstaat Afrikas, in dem es schon mehrfach nach Wahlen friedliche Machtwechsel gab. Mahama hatte erst im Juli das Amt übernommen, nachdem der damalige Präsident John Atta Mills gestorben war. Ex-Außenminister Akufo-Addo hatte bei der Stichwahl 2008 nur knapp gegen Mills verloren.
Pannen hatten eine Verlängerung der Wahl von Freitag auf Samstag erzwungen. Nachdem in vielen Wahllokalen technische Probleme oder fehlende Wahlunterlagen eine Abstimmung verhindert hatten, entschied sich die Wahlkommission zur Fortsetzung der Wahl. Vielerorts funktionierten die modernen biometrischen Systeme nicht, bei denen mit Fingerabdrücken die registrierten Wähler identifiziert werden. Trotz der Pannen und langer Warteschlangen vor den Wahllokalen verlief die Abstimmung friedlich.
NPP beansprucht Sieg für sich
Der NPP lagen nach eigenen Angaben Beweise vor, wonach Akufo-Addo die Wahl gewonnen habe. Rund 200 NPP-Anhänger wollten am noch Sonntag in einem Protestmarsch zur Wahlkommission ziehen. Wie ein AFP-Reporter berichtete, blieben die Demonstranten zunächst friedlich, als sie von Sicherheitskräften abgehalten wurden. "Wir wollen Gerechtigkeit", riefen die Demonstranten.
Akufo-Addo selbst äußerte sich zunächst nicht öffentlich. Mahama sagte, sein Team habe eine eigene Hochrechnung erstellt, warte aber das offizielle Ergebnis ab. Von den acht Kandidaten für das Präsidentenamt wurden nur Mahama und Akufo-Addo echte Chancen auf einen Sieg eingeräumt.
Beobachter sehen zwischen dem NDC und der NPP keine großen ideologischen Unterschiede, der NDC gilt jedoch als eher Mitte-links, während die NPP stärker für eine freie Marktwirtschaft eintritt. Ghanas Wirtschaft boomt dank der 2010 begonnenen Ölförderung.
Quelle: ntv.de, dpa