Politik

Polizei zeigt sich "zufrieden" Mai-Demos verlaufen ruhig

Die Horrorszenarien der Boulevard-Medien zum 1. Mai erfüllen sich nicht. Zwar kommt es in Hamburg und Berlin zu vereinzelten Scharmützeln zwischen Polizei und Demonstranten, doch das große Chaos bleibt in beiden Städten aus. In Berlin werden 161 Störer gestgenommen, in Hamburg 55.

Enstpannte Kommunikation statt heftiger Auseinandersetzung: Ein Punk und ein Beamter beim Plausch am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg.

Enstpannte Kommunikation statt heftiger Auseinandersetzung: Ein Punk und ein Beamter beim Plausch am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg.

(Foto: dapd)

Der 1. Mai ist in Berlin so friedlich verlaufen wie seit Jahren nicht mehr. Nur bei der sogenannten Revolutionären 1. Mai-Demonstration am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag wurden Demonstranten kurzzeitig gewalttätig. Vereinzelt Randale gab es auch in Bremen und Hamburg.

Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting von der SPD bescheinigte der Polizei einen professionellen Einsatz. Das Wochenende sei geprägt gewesen von fröhlich feiernden Menschen, sagte der SPD-Politiker. Die Polizei habe Störer und Gewalttäter professionell in die Schranken gewiesen.

Flaschen, Steine, Feuerwerkskörper

Am Sonntagabend wurden Polizisten in Kreuzberg mehrfach aus einer Gruppe von etwa 1500 Menschen angegriffen. Die Beamten setzten Pfefferspray ein. Bei der vorherigen Demonstration wurden Scheiben von zwei Banken eingeworfen. Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper flogen gegen Polizisten und Polizeifahrzeuge. Brennende Barrikaden gab es diesmal nicht. Die Polizei sprach von 9000, die Veranstalter von 13.000 Demonstranten.

Mit einem massiven Aufgebot umschließt die Polizei den Hamburger Demonstrationszug.

Mit einem massiven Aufgebot umschließt die Polizei den Hamburger Demonstrationszug.

(Foto: dapd)

Die Polizei nahm am Wochenende insgesamt 161 Störer in Berlin fest. Das waren deutlich weniger als 2010, als rund 490 Randalierer festgesetzt wurden. 100 Polizisten erlitten Verletzungen. Gegen 15 Personen erging Haftbefehl, in 18 weiteren Fällen stand die Entscheidung noch aus.

Insgesamt waren in Berlin am 1. Mai rund 7000 Polizisten im Einsatz, darunter auch Kräfte aus anderen Bundesländern. In der Hauptstadt hatte es seit 1987 immer wieder Ausschreitungen bei den Mai-Demonstrationen gegeben.

Einzelne Scharmützel in Hamburg

In Hamburg liefen am Sonntagabend rund 2000 Anhänger der linken Szene durch die Stadt in Richtung Sternschanze. Einzelne lieferten sich Scharmützel mit der Polizei. Zwei Beamte wurden durch Böller beziehungsweise Flaschenwürfe leicht verletzt. Die Polizei setzte auch Wasserwerfer ein. Ein Teil der Teilnehmer, die größtenteils dem linken oder linksextremen Lager zuordnete, wurde als gewaltbereit eingeschätzt. Mehr als 2000 Beamte waren in der Hansestadt im Einsatz. Insgesamt nahmen sie 55 Randalierer fest und 68 in Gewahrsam. Zwölf Polizisten wurden verletzt.

In Bremen rechnete die Polizei Brandanschläge auf zwei Autos sowie Stein- und Farbbeutelwürfe auf die Fensterscheiben von zwei Bankfilialen Autonomen zu, die im Umfeld des 1. Mai aktiv wurden.

Quelle: ntv.de, dpa

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