Kampf gegen Islamisten im Norden Mali bekommt militärische Hilfe
20.12.2012, 23:18 UhrDer UN-Sicherheitsrat entscheidet sich einstimmig für die Entsendung von Truppen in das krisengeschüttelte Mali. Die unter afrikanischer Führung stehende Mission soll die Regierung Malis im Kampf gegen Terroristen und bewaffnete Rebellengruppen im Norden des Landes unterstützen.
Der UN-Sicherheitsrat hat einem Militäreinsatz im westaf rikanischen Mali einstimmig zugestimmt. In der Resolution wird der Einsatz auf zunächst ein Jahr begrenzt. Ein genauer Zeitplan wird in dem Text nicht vorgelegt. Vorgesehen ist eine militärische Intervention von Truppen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) gegen islamistische Rebellen im Norden Malis.
Die Resolution 2085 fordert die Übergangsregierung in Bamako zugleich auf, politische Gespräche aufzunehmen, "um die verfassungsmäßige Ordnung vollständig wieder herzustellen". Dazu sollten noch vor April 2013 Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stattfinden. Die Resolution war von Frankreich ausgearbeitet und von den USA, Großbritannien, Marokko und Togo unterstützt worden.
Die malische Regierung war im März dieses Jahres durch einen Militärputsch gestürzt worden. Tuareg-Rebellen brachten darauf innerhalb weniger Tage gemeinsam mit Islamisten den Norden des Landes unter ihre Kontrolle. Inzwischen vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen jedoch aus den wichtigsten Städten und riefen das islamische Recht, die Scharia aus.
Militäreinsatz lässt auf sich warten
Die 15 Ecowas-Mitgliedsstaaten hatten Mitte November beschlossen, eine 3300 Mann starke Eingreiftruppe zu entsenden und den Sicherheitsrat um Zustimmung gebeten. Die Übergangsregierung in Bamako hatte nach langem Zögern einer Intervention zugestimmt.
Die EU will den Kampfeinsatz mit einer militärischen Ausbildungstruppe unterstützen. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière stellte eine Beteiligung der Bundeswehr an der Ausbildungstruppe in Aussicht. Diese müsse allerdings klar vom Kampfeinsatz getrennt sein, sagte der CDU-Politiker. Experten vermuten, dass der Kampfeinsatz im Norden Malis aus Gründen der Vorbereitungszeit und des Klimas nicht vor Herbst 2013 stattfinden wird.
Quelle: ntv.de, AFP