Nach drei Monaten im Krankenhaus Mandela wird zu Hause gepflegt
01.09.2013, 11:35 Uhr
Vor Mandelas Haus warten bereits die Medien.
(Foto: REUTERS)
Wie geht es Nelson Mandela? Diese Frage treibt Südafrika und seine Menschen noch immer heftig um. So sehr, dass sich das Präsidialamt meldet, wenn es etwas Neues gibt. Diesmal sind es bessere Nachrichten.
Der südafrikanische Nationalheld Nelson Mandela ist nach fast drei Monaten aus dem Krankenhaus in Pretoria entlassen worden. Das teilte das Präsidialamt mit. Der 95 Jahre alte Ex-Präsident werde in seinem Haus in Johannesburg weiterbehandelt. Sein Zustand sei zwar weiter kritisch und manchmal instabil, er könne aber daheim die gleiche intensive Pflege erhalten wie im Krankenhaus.
Am Vormittag fuhr vor Mandelas Haus in Johannesburg ein Krankenwagen mit Polizeieskorte vor. Aus Regierungskreisen hieß es, Mandela werde dort ebenso intensivmedizinisch betreut wie in der Klinik.
Am Samstag hatten südafrikanische Medien bereits berichtet, Mandela sei in sein Haus zurückgekehrt. Das hatte das Präsidialamt jedoch umgehend dementiert. Vor der Residenz des Antiapartheidskämpfers und Friedensnobelpreisträgers sammelte sich dennoch eine kleine Gruppe internationaler Reporter.
Die BBC erklärte, die "Konfusion" gehe offenbar auf Familienmitglieder des südafrikanischen Nationalhelden zurück. Offenbar war deren Wunsch, Mandela zu Hause pflegen zu können, so verstanden worden, dass sie dies nun tun. Der Sender Sky News erklärte, seine Quelle, Mandelas jüngste Tochter Zindzi, sei "von Familienangehörigen schlecht informiert worden".
Präsidentensprecher Mac Maharaj sagte, er werde zu "Gerüchten und Spekulationen" keinen Kommentar abgeben. Er stütze sich ausschließlich auf das, was die behandelnden Ärzte ihm sagten.
Der schwer erkrankte Mandela wird seit dem 8. Juni in Pretoria wegen einer hartnäckigen Lungenentzündung behandelt. Am 18. Juli war er 95 Jahre alt geworden. 2010 hatte die UNO seinen Geburtstag offiziell zum "Mandela-Tag" erklärt und alle Menschen des Planeten dazu aufgefordert, zu seinen Ehren eine gute Tat zu vollbringen.
Mandela hatte wegen seines Kampfs gegen die Rassentrennung in Südafrika 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen. Zu seinen Mithäftlingen gehörte der heutige Präsidentensprecher. 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten seines Heimatlandes gewählt, bis 1999 blieb er im Amt.
Quelle: ntv.de