Ein führendes Mitglied der russischen Mafia ist in Berlin festgenommen worden. Gegen den 55-Jährigen, der am Donnerstag in Gewahrsam gekommen sei, liege ein Haftbefehl der spanischen Justiz vor, berichtet "Focus" unter Berufung auf die Berliner Generalstaatsanwaltschaft. Laut "Spiegel" werden dem Mann Geldwäsche, Unterstützung einer kriminellen Vereinigung sowie diverse Urkundendelikte vorgeworfen. Er sei in seiner Wohnung im Berliner Westend festgenommen worden. Nun müsse das Kammergericht über die Auslieferungshaft entscheiden. Von der Berliner Staatsanwaltschaft gab es zunächst keine Stellungnahme.

Festnahmen bei Großrazzia

Die spanische Polizei hatte am 13. Juni bei einer Großrazzia gegen die Russenmafia mindestens 18 Verdächtige festgenommen, darunter den mutmaßlichen Kopf der Organisation. Die Beamten durchsuchten Wohnungen und Luxusvillen in Madrid, Barcelona, an der Costa del Sol in Südspanien und auf Mallorca. Die aus der Gegend von Sankt Petersburg stammende Mafia soll im Jahr Dutzende Millionen Euro Schwarzgeld gewaschen haben. Ihren Mitgliedern wurden unter anderem Auftragsmorde, Waffenschmuggel und Bestechung zur Last gelegt.

Der jetzt in Berlin festgenommene Mann soll laut "Focus" die rechte Hand des Clanchefs sein. Er habe bis vor einem halben Jahr ein Restaurant in der Stadt betrieben. Erst kürzlich hätten sich mehrere Anführer der Mafia-Organisation Tambowskaja-Malyschewskaja in Berlin getroffen.