Politik

Marokkaner in Berlin festgenommen Mann spioniert Landsleute aus

Der Marokkaner Mohammed B. soll Informationen über in Deutschland lebende Landsleute an den marokkanischen Geheimdienst weitergegeben haben. Rund 60 Beamte durchsuchen seine Wohnung sowie die privaten und geschäftlichen Raume weiterer Beschuldigter. Der 56-jährige B. sitzt bereits in U-Haft.

Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin einen mutmaßlichen marokkanischen Spion festnehmen lassen. Der 56-jährige Mohammed B. sei dringend verdächtig, Informationen über in Deutschland lebende Landsleute an den marokkanischen Geheimdienst weitergegeben zu haben. Zugleich wurden seine Wohnung sowie die Wohn- und Geschäftsräume zweier weiterer Beschuldigter durchsucht, wie die Ermittler mitteilten. An dem Einsatz waren etwa 60 Polizisten beteiligt.

In der Polisario kämpfen auch Soldatinnen für die Freiheit der Westsahara.

In der Polisario kämpfen auch Soldatinnen für die Freiheit der Westsahara.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Dem Mann wird geheimdienstliche Agententätigkeit vorgeworfen. Insbesondere soll er Informationen über Anhänger der Widerstandsbewegung für die Westsahara, "Frente Polisario", beschafft haben. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs ordnete Untersuchungshaft an.

Die Rebellenbewegung "Frente Polisario" kämpft mit Unterstützung Algeriens für die vollständige Unabhängigkeit der Westsahara. Die Region war früher eine spanische Kolonie, die nach ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1975 von Marokko annektiert wurde.

Erst am 7. Februar waren in Berlin zwei mutmaßlichen syrische Spione festgenommen worden. In diesem Zusammenhang zog die Bundesregierung auch diplomatische Konsequenzen: Auf Anweisung von Außenminister Guido Westerwelle wurden vier Mitarbeiter der syrischen Botschaft ausgewiesen. Aus dem Auswärtigen Amt verlautete, die vier Syrer hätten sich Aktivitäten geleistet, die "mit dem Diplomatenrecht nicht vereinbar" gewesen seien.

Quelle: ntv.de, dpa

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