Anschlag auf Politikerkonvoi Maoisten attackieren indische Elite
26.05.2013, 08:25 Uhr
Die Maoisten in Indien fordern vor allem mehr Rechte für landlose Bauern.
Sie sehen sich als Rächer der Entrechteten: die Maoisten in Indien. Jetzt ist den Rebellen ein blutiger Schlag gegen die Staatsmacht gelungen. Bei einem Angriff auf einen Politikerkonvoi töten sie mindestens 23 Menschen und verletzen mehr als 30.
In Indien haben maoistische Rebellen bei einem Angriff auf Politiker der regierenden Kongresspartei mindestens 23 Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt. Die schwer bewaffneten Rebellen griffen in einem Urwaldgebiet im zentralen Bundesstaat Chhattisgrah einen Fahrzeugkonvoi an, in dem zahlreiche Politiker unterwegs waren. Unter den Toten war auch der Vorsitzende der Kongresspartei von Chhattisgrah.
"Die Zahl der Toten liegt nun bei 23", sagte der Polizeichef des Bundesstaates, Ramniwas. "Wir können zudem bestätigen, dass 32 Menschen verletzt wurden, die meisten von ihnen schwer." Nach Polizeiangaben zündeten die Rebellen zunächst eine Bombe und schossen dann wahllos auf den Konvoi, der auf dem Rückweg von einer politischen Kundgebung war.
Vorsitzender der Kongresspartei getötet
Der Vorsitzende der Kongresspartei in dem Bundesstaat, Nand Kumar Patel, und sein Sohn wurden während des Angriffs entführt. Die beiden seien ebenfalls getötet worden, sagte der Polizeichef. Ihre von Kugeln durchsiebten Leichen seien gefunden worden. Auch der ehemalige Innenminister des Bundesstaates, Mahendra Karma, war unter den Toten.
Die Bundesvorsitzende der Kongresspartei, Sonia Gandhi, verurteilte den Angriff als "schockierend". "Es ist verabscheuungswürdig, dass normale Menschen, die sich politisch engagieren, attackiert wurden", sagte sie nach einer Dringlichkeitssitzung mit Premierminister Manmohan Singh. Singh nannte die Maoisten die größte innere Sicherheitsbedrohung Indiens und versprach der Regierung des Bundesstaates Chhattisgrah "jede notwendige Hilfe".
Maoistische Rebellen kämpfen seit Jahrzehnten in ländlichen Gegenden Zentral- und Ostindiens gewaltsam gegen die Staatsmacht. Sie fordern vor allem mehr Rechte für landlose Bauern. Erst vor zwei Wochen waren drei Polizisten bei einem Angriff von Maoisten auf einen staatlichen Rundfunksender in Chhattisgrah getötet worden. Vergangene Woche starben ein Polizist und acht Zivilisten bei einem Schusswechsel zwischen Maoisten und Sicherheitskräften.
Quelle: ntv.de, AFP