Spanien schränkt Zuzug ein Maurer nein, Friseure ja
09.10.2008, 12:15 UhrSpanien schränkt aufgrund der wachsenden Arbeitslosigkeit die Anwerbung von Arbeitskräften im Ausland drastisch ein. Für eine Reihe von Berufen erteilte das Madrider Arbeitsministerium ein Anwerbeverbot. Wie die Zeitung "El Pas" berichtete, dürfen spanische Unternehmen künftig keine Maurer, Kellner und Hausangestellte mehr aus dem Ausland nach Spanien holen. Dagegen fehlt es in Spanien weiterhin an Friseuren, Optikern, Zahnärzten oder Krankenpflegern.
Das Ministerium kürzte die Liste der Berufe, für die Arbeitskräfte außerhalb des Landes angeworben werden dürfen, um ein Drittel. Arbeitsminister Celestino Corbacho hatte kürzlich angekündigt, Spanien werde die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte "auf Null" zurückführen. Er wurde aber von Vizeregierungschefin Mara Teresa Fernndez de la Vega zurückgepfiffen. Diese wies darauf hin, dass die Anwerbung im Ausland ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die illegale Immigration sei und Spanien zudem Übereinkommen mit anderen Ländern geschlossen habe.
Seit Anfang 2005 kamen fast eine halbe Million Ausländer mit gültigen Arbeitsverträgen nach Spanien. Mittlerweile droht der spanischen Wirtschaft infolge des Endes des Baubooms jedoch eine Rezession. Die Arbeitslosenquote stieg auf über elf Prozent, den höchsten Wert seit mehr als zehn Jahren.
Quelle: ntv.de