Politik

Nach Kritik an Obama McCain hat Nase vorn

Wenige Tage vor Beginn des Wahlparteitags der US-Demokraten hat ihr Kandidat Barack Obama seinen Vorsprung in den Umfragen eingebüßt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des US-Instituts Zogby kam McCain auf 46 Prozent, Obama hingegen nur noch auf 41 Prozent. Im Juli hatte er bei dem Institut noch einen Vorsprung von sieben Prozentpunkten. In anderen aktuellen Umfragen lag der Demokrat nach wie vor in Führung, auch wenn sein Vorsprung klar geschmolzen ist. In einer Umfrage von der "Los Angeles Times" und Bloomberg kam Obama auf 45 Prozent, McCain auf 43 Prozent.

In der Erhebung der "Los Angeles Times" wurden erhebliche Zweifel der Wähler an Obamas Eignung für das Präsidentenamt sichtbar. 48 Prozent der Befragten äußerten die Ansicht, dem Kandidaten mangele es an Erfahrung. Hingegen sagten 80 Prozent, McCain sei erfahren genug für den Posten. Während in der Juni-Umfrage noch 59 Prozent angaben, eine günstige Meinung von Obama zu haben, äußerten sich diesmal nur 48 Prozent in diesem Sinne.

Eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der Universität Quinnipiac legte den Schluss nahe, dass McCain von der jüngsten Krise im Kaukasus profitiert haben könnte. 55 Prozent der Befragten gaben an, der Republikaner wäre am besten qualifiziert, die Beziehungen mit Russland zu gestalten. Nur 27 Prozent sagten dies von Obama. In den Wahlabsichten der Befragten führte Obama mit 47 zu 42 Prozent; vor einem Monat waren es bei Quinnipiac noch 50 zu 41 Prozent.

Die aktuellen Umfragen widersprechen sich in der Frage, welcher der Kandidaten in den Augen der Wähler kompetenter in Wirtschaftsfragen ist. Laut Zogby finden inzwischen 49 Prozent der Befragten McCain kompetenter und nur 40 Prozent Obama. In allen anderen Umfragen wird Obama und den Demokraten die größere Kompetenz zugebilligt. Wegen der Sorgen vieler Wähler über die Konjunkturflaute könnte der Wirtschaftspolitik entscheidende Bedeutung bei der Wahl zukommen.



Erfolgreiche Schlammschlacht


Der Stimmungsumschwung war offenbar das Ergebnis massiver Kritik des Vietnam-Veteranen McCain an Obama, dem er mangelnde außenpolitische Erfahrung vorwarf und dessen Auslandsreisen er kritisierte. "Die Wahlkampftaktik, Obama in Misskredit zu bringen, zahlt sich für McCain aus", sagte Meinungsforscher John Zogby. Obama sei in schweres Fahrwasser geraten.

Demoskopen halten es für möglich, dass Obamas Werte in den kommenden Tagen wieder steigen. Zum einen wird die Bekanntgabe seines Kandidaten für die Vizepräsidentschaft die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, zum anderen wird Obama auf dem am Montag beginnenden viertägigen Wahlparteitag seiner Partei in Denver Gelegenheit bekommen, sich öffentlichkeitswirksam zu profilieren.


Quelle: ntv.de

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