"Nation von Jammerlappen" McCain in Erklärungsnot
11.07.2008, 18:06 UhrDer republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain hat sich von Äußerungen seines Spitzenberaters in Wirtschaftsfragen distanziert, der die USA als eine "Nation von Jammerlappen" bezeichnet hatte. Der Berater spreche nicht für ihn, "ich spreche für mich", sagte McCain. "Ich widerspreche heftig."
Der frühere Senator Phil Gramm, auch ein enger persönlicher Freund McCains, hatte in einem Interview der "Washington Times" angeprangert, dass die Amerikaner ständig über die Wirtschaftslage klagten. In diesem Zusammenhang sprach er von einer "mentalen Rezession" und sagte wörtlich: "Wir sind so etwas wie eine Nation der Jammerlappen geworden."
"Posten in Weißrussland"
Auf die Frage, ob Gramm im Fall eines Wahlsieges in einem Kabinett McCain eine herausragende wirtschaftspolitische Rolle spielen werde, antwortete McCain mit einer scherzhaften Bemerkung. "Ich glaube, Senator Gramm wäre ein ernsthafter Anwärter auf den Posten des Botschafters in Weißrussland, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob die Einwohner von Minsk das gern hätten", sagte McCain, der sich im Wahlkampf insbesondere um eine Verbesserung seines wirtschaftspolitischen Profils bemüht. Er selbst hatte in der Vergangenheit eingeräumt, dass die Wirtschaft nicht zu seien Stärken zähle - eine Äußerung, die ihn im Wahlkampf immer wieder einholt.
Unterdessen ist McCain im Juni seinem demokratischen Konkurrenten Barack Obama in Sachen Wahlkampfspenden erstmals dichter auf die Fersen gerückt. Der konservative Präsidentschaftskandidat konnte seine "Kriegskasse" im Juni mit 22 Millionen Dollar füllen - sein bisheriger Rekord.
Obama lässt nach
Obamas Wahlkampfteam hat bisher noch nicht verraten, wie viel auf ihrer Seite im vergangenen Monat zusammengekommen ist. Doch aus der engen Umgebung des Demokraten verlautete, es seien nicht mehr als 30 Millionen Dollar. Das ist vergleichsweise wenig: In seinem "besten Monat" hatte Obama 55 Millionen Dollar Spenden gesammelt.
Quelle: ntv.de