Politik

Teheran und London Medienkrieg dauert an

Im Medienkrieg um die 15 vom Iran freigelassenen britischen Marinesoldaten ist jetzt wieder Teheran in die Offensive gegangen. Nachdem in London weitere bezahlte Interviews verboten worden waren, kündigten die iranischen Streitkräfte am Dienstag an, sie wollten in einem Dokumentarfilm ihre Version der Gefangennahme der 15 britischen Marineangehörigen darlegen, die vergangene Woche wieder freigekommen sind.

In dem Film wollen die Iraner nach Angaben der Streitkräfte die ganze Geschichte von der Gefangennahme der Briten am 23. März bis zu ihrer Abreise 13 Tage später erzählen. In dem Film werde es auch um die Verhöre und um das Geständnis der Briten gehen. Das Ganze solle dann auch als Buch vorgelegt werden, hieß es weiter.

"Keine gute Idee"

Unterdessen übernahm der britische Verteidigungsminister Des Browne im Streit um die bezahlten Interviews der vom Iran freigelassenen Soldaten die Verantwortung für die umstrittene Erlaubnis. Er und die Marine seien "nicht zufrieden mit der Entscheidung" gewesen, sagte Browne dem britischen Sender BBC. Aber es sei im Interesse der 15 Marineangehörigen gewesen, ihre eigenen Darstellungen der "Propaganda der Iraner" entgegenzusetzen.

Browne hat die offiziell von der Marine erteilte Erlaubnis nach heftigen Protesten inzwischen zurückgezogen. Premierminister Tony Blair bezeichnete die Erlaubnis für die Interviews inzwischen als "falsch". Im Nachhinein sei dies keine gute Idee gewesen, sagte er.

Oppositionsführer David Cameron verlangte dennoch weitere Ermittlungen. Es gebe noch weitere Fragen, darunter die, ob Blair bei der Entscheidung, die Interviews zunächst zu genehmigen, eine Rolle gespielt habe. Die Opposition hatte Browne bereits am Dienstag vorgehalten, mit der Erlaubnis solcher Honorarverträge seien die Ex-Gefangenen "zur Versteigerung" durch die Medien freigegeben worden.

Quelle: ntv.de

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