Noch demokratischer Medwedew hat Großes vor
15.02.2008, 08:34 UhrEinen Tag nach der Grundsatzrede von Russlands Präsident Wladimir Putin hat dessen voraussichtlicher Nachfolger Dmitri Medwedew seine eigenen politischen Ideen umrissen. Sollte er in das höchste Staatsamt gewählt werden, werde er sich vor allem für eine unabhängige Justiz einsetzen, sagte Medwedew.
Zudem müsse die grassierende Korruption stärker bekämpft werden, damit innovative Ideen im Land auch eine Chance hätten. Die Regierung werde es sich darüber hinaus zur Aufgabe machen, Freiheit und Privatbesitz zu schützen, fügte Medwedew an.
Zudem hat er seinen Willen zur Zusammenarbeit mit den USA bekräftigt. "In der heutigen globalisierten Welt, in der unsere beiden Staaten im wesentlichen für das gleiche Wertesystem eintreten, muss eine solche Kooperation fortgeführt werden", sagte Medwedew. In Übereinstimmung mit Putin erklärte er, gemeinsame Herausforderungen Russlands und der USA seien der Kampf gegen Terrorismus und Drogenschmuggel, Energieprobleme sowie der Klimawandel.
Der 42-jährige Politiker ist derzeit Erster Stellvertretender Ministerpräsident und geht als Favorit in die Präsidentenwahl am 2. März. Putin, der selbst nicht mehr antreten darf, hatte sich persönlich für Medwedew als seinen Nachfolger ausgesprochen und will unter ihm das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen.
Auf seiner Jahrespressekonferenz bemühte sich Putin am Donnerstag, den Eindruck zu zerstreuen, er werde nach dem Ende seiner Amtszeit weiter die Strippen der russischen Politik ziehen. Medwedew sei ein erfahrener Politiker, und er selbst klebe nicht an der Macht, betonte Putin.
Quelle: ntv.de