Politik

Alles paletti in Moskau? Medwedew streitet nicht mit Putin

Ein Bild vollkommener Harmonie: Medwedew und Putin radeln nicht gegeneinander.

Ein Bild vollkommener Harmonie: Medwedew und Putin radeln nicht gegeneinander.

(Foto: REUTERS)

Sie kommen beide aus dem gleichen politischen Stall, Russlands Präsident Medwedew und sein Amtsvorgänger und jetzige Regierungschef Putin. Medwedew, der Mann der zweiten Wahl, war 2008 von Putin ins Amt gehievt worden. 2012 könnte Putin aber wieder selbst Einzug halten in den Andreassaal. Spekulationen über Spannungen weist Medwedew zurück.

Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat Spekulationen über wachsende Spannungen zwischen ihm und Ministerpräsident Wladimir Putin zurückgewiesen. Er und Putin seien zwar verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen, wie bestimmte Ziele zu erreichen seien, sagte Medwedew in einem Interview der "Financial Times". Aber sie stünden politisch auf der gleichen Seite.

In einer Rede hatte Medwedew am Freitag vor einer Phase des wirtschaftlichen Stillstandes und einer Ein-Mann-Herrschaft im Land gewarnt. Dies war als deutliche Kritik an Putin interpretiert worden.

"Schwer vorstellbar" - aber nicht unmöglich

Du vertraust mir doch - oder???

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(Foto: REUTERS)

Medwedew bekräftigte, er werde schon bald bekanntgeben, ob er bei der Präsidentenwahl im März kommenden Jahres kandidiert oder nicht. Er deutete an, möglicherweise nicht gegen seinen Vorgänger im Präsidentenamt anzutreten; dies könne er sich "schwer vorstellen". Wenn sein Förderer und er gegeneinander anträten, könnte das "die Ziele, die wir seit Jahren verfolgen", beschädigen, meinte Medwedew. Dies wäre "wahrscheinlich nicht das beste Szenario für unser Land."

In Russland wird in neun Monaten ein neuer Präsident gewählt. Noch haben weder Medwedew noch Putin ihre Kandidatur erklärt. Putin, der von 2000 bis 2008 russischer Staatschef war, durfte nach zwei Amtszeiten in Folge nicht mehr antreten und hatte daher seinen langjährigen Vertrauten Medwedew in das Amt gehievt. Der 58-Jährige, der als der eigentliche starke Mann Russlands gilt, sicherte sich den Posten des Ministerpräsidenten.

Medwedew hofft auf Obama

Medwedew sagte weiter in dem Interview, er hoffe auf eine Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama. Er wünsche sich dies "vielleicht mehr als jeder andere". Sollte jemand anderes im kommenden Jahr US-Präsident werden, könnten die Bemühungen zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und Russland Schaden nehmen, fürchtet Medwedew.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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