Haft für Pussy Riot zu hart Medwedew wäre nachsichtiger
02.11.2012, 19:20 Uhr
Dimitri Medwedew
(Foto: picture alliance / dpa)
Der russische Regierungschef Dimitri Medwedew findet das Urteil gegen die Punkband Pussy Riot zu hart. Wäre er Richter gewesen, hätten die beiden Frauen nicht ins Straflager gemusst, sagt er.
Die unlängst in Straflager verlegten zwei Frauen der Moskauer Punkband Pussy Riot sollten aus Sicht von Regierungschef Dmitri Medwedew wieder in Freiheit kommen. Die Aktivistinnen seien nach ihrem Protest gegen Kremlchef Wladimir Putin in einer Kirche genug bestraft worden, sagte Medwedew. "Wäre ich Richter, ich hätte sie nicht zur Haft verurteilt ", sagte der Jurist Medwedew.
Nadeschda Tolokonnikowa (22) und Maria Aljochina (24) waren wegen Rowdytums und Verletzung religiöser Gefühle zu zwei Jahren Straflager verurteilt worden. Die Strafe endet im März 2014. Die dritte Aktivistin, Jekaterina Samuzewitsch (30), war nach monatelanger Untersuchungshaft zur Bewährung auf freien Fuß gekommen.
Unterdessen hat die Ehefrau des Pussy-Riot-Verteidigers Mark Fejgin versucht, die die Markenrechte an dem inzwischen international bekannten Namen der Band zu sichern. Samuzewitsch, die sich vorher schon von dem Anwalt losgesagt hatte, wies darauf hin, dass es zu den Idealen der Punkband gehöre, sich nicht kommerzialisieren zu lassen. Das Patentamt in Moskau lehnte den Antrag ab. Fejgin kündigte an, den Namen in Europa und den USA schützen zu lassen.
Quelle: ntv.de, dpa