Russische Milliarden für den IWF Medwedew will EU helfen
15.12.2011, 19:22 Uhr
Medwedew, Van Rompuy, Barroso (v.l.).
(Foto: REUTERS)
Russland ist nach den Worten von Präsident Medwedew "bereit", die kriselnden Länder der Eurozone über den IWF finanziell zu unterstützen. Konkrete Zusagen macht Medwedew jedoch nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident Van Rompuy und EU-Kommissionschef Barroso nicht. Sein Berater hatte von mindestens 10 Milliarden Euro gesprochen.
Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat Russlands Bereitschaft zur Mitwirkung bei der Stabilisierung des Euro bekräftigt. "Wir werden allen unseren Verpflichtungen innerhalb des Internationalen Währungsfonds nachkommen und wir sind bereit, die nötigen Finanzmittel zu investieren, um die europäische Wirtschaft und die Eurozone zu unterstützen", sagte Medwedew in Brüssel.
Medwedews Berater Arkadi Dworkowitsch hatte zuvor davon gesprochen, 10 Milliarden Dollar seien der Mindestbeitrag. Moskau sei aber bereit, zusätzlich weitere 10 Milliarden Dollar über den Internationalen Währungsfonds (IWF) bereitzustellen.
Keine Details
"Und wir sind auch bereit, noch über andere Hilfsmaßnahmen nachzudenken", fügte Medwedewnach einem Gipfeltreffen mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und Kommissionspräsident José Manuel Barroso hinzu. Einzelheiten nannte er nicht.
"41 Prozent der russischen Währungsreserven halten wir in Euro", sagte der Präsident. "Für uns ist es wichtig, dass die europäischen Staaten entschlossen und mutig vorgehen, um zu bewahren, was in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen worden ist, und um eine der wichtigsten Währungen, den Euro, zu bewahren."
"Letztlich wird nur Europa in der Lage sein, Europa zu helfen. Aber andere Länder sollten die Voraussetzungen schaffen, damit die Europäer sich so rasch wie möglich aus der Krise befreien können", sagte Medwedew.
"Wir haben daheim einige Probleme"
Kritik der EU an der Parlamentswahl in seinem Land wies Medwedew strikt zurück. Dessen ungeachtet sagte Van Rompuy, die EU sei "besorgt über Unregelmäßigkeiten und Mangel an Fairness" bei den Wahlen.
"Wir haben daheim einige Probleme", räumte Medwedew zum Thema Menschenrechte ein. "Aber es gibt ähnliche Probleme in der EU. Beispielsweise die Rechte russischsprachiger Menschen in einigen europäischen Staaten und dann Extremismus und Fremdenfeindlichkeit in einigen EU-Staaten. Da können wir nicht wegschauen, das müssen wir bekämpfen."
Quelle: ntv.de, rts/AFP/dpa