Steigende Lebensmittelpreise fatal Mehr Kinder als je zuvor hungern
19.07.2012, 19:46 Uhr
Gerade in der Sahelzone haben viele Menschen nicht genug zu Essen.
(Foto: REUTERS)
Innerhalb von gut zehn Jahren ist die Zahl hungernder Kinder um 1,5 Millionen angestiegen. Insgesamt sind es nun 60 Millionen. In Ländern wie Deutschland bekommt man davon nichts mit: Hier leben Kinder so gut wie an kaum einem anderen Ort.
Die Zahl unterernährter Kinder weltweit hat nach einer Studie einen neuen Höchststand erreicht. Knapp 60 Millionen Mädchen und Jungen sind nicht ausreichend mit Nahrung versorgt, teilt die Kinderrechtsorganisation "Save the Children" mit. Das seien 1,5 Millionen Kinder mehr als noch im Jahr 2000. Der Bericht beleuchtet die Entwicklung von Kindern in 141 Ländern. Am besten geht es danach Kindern in Japan, Spanien und Deutschland. Auf den letzten zehn Plätzen liegen afrikanische Länder.
Die Kinderrechtsorganisation berechnete für jede Nation den sogenannten Child Development Index (CDI). Grundlage der Statistik sind Werte der Vereinten Nationen, der Weltbank und einzelner Nationen aus den Jahren 2005 bis 2010. Einbezogen wurden die Kindersterblichkeit, die Prozentsätze von Kindern ohne Möglichkeit, eine Grundschule zu besuchen sowie Angaben über untergewichtige Kleinkinder.
Als Hauptproblem sieht die Organisation die weltweit steigenden Lebensmittelpreise als Auslöser von Hungersnöten, zum Beispiel in der Sahelzone oder am Horn von Afrika. "Wenn Essen und Benzin immer teurer werden, leiden vor allem die Kinder", sagte Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von "Save the Children".
Der Bericht enthält aber nicht nur schlechte Nachrichten. Generell verbessert hätten sich die Bildungschancen und die Gesundheit von Kindern. Seit der ersten Datenerhebung in den 1990er Jahren seien diese Lebensumstände von Kindern in 90 Prozent der Länder besser geworden.
Quelle: ntv.de, dpa