Politik

Nahrung, Kleidung, Unterkunft Mehr Sozialhilfeempfänger

Auch nach den Hartz-Arbeitsmarktreformen bleiben in Deutschland Hunderttausende Menschen auf Sozialhilfe angewiesen. Die meisten der insgesamt rund 306.000 Menschen leben in Wohn- und Pflegeeinrichtungen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Die Zahl der Empfänger außerhalb dieser Einrichtungen sei im Jahr 2006 um 1,2 Prozent auf 82.000 angestiegen. 86 Prozent dieser Gruppe waren Deutsche und 19 Prozent Kinder.

Ausländer erhielten überdurchschnittlich häufig diese Sozialhilfe im engeren Sinne, während sie in den Heimen deutlich unterrepräsentiert waren. Grundsätzlich Erwerbsfähige, die nach Hartz IV das Arbeitslosengeld II erhalten, erscheinen hingegen nicht mehr in der Sozialhilfe-Statistik.

Bremen und Berlin Spitzenreiter

Die meisten Sozialhilfeempfänger gibt es der Statistik zufolge in Bremen mit 2,3 Bedürftigen auf 1000 Einwohner. Berlin folgt mit 2,1 Bedürftigen auf 1000 Einwohner, während bei den Flächenländern Schleswig-Holstein (1,7) und Hessen (1,5) vorne lagen. Die niedrigste Quote verzeichnete Baden-Württemberg, wo zum Jahresende 2006 nur jeder 2000. Bürger auf Sozialhilfe angewiesen war. Insgesamt haben die Kommunen nach vorläufigen Angaben des Bundesamtes 682 Millionen Euro und damit 10,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor für diese Hilfe zum Lebensunterhalt aufgewendet.

Nach In-Kraft-Treten der Hartz-IV-Gesetze mit der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und der Sozialhilfe für Erwerbsfähige war die Zahl der Hilfebezieher zunächst drastisch zurückgegangen, weil viele Betroffene stattdessen Arbeitslosengeld II bezogen. Davor hatten sogar noch rund 2,9 Millionen Personen oder 3,5 Prozent der Bevölkerung Sozialhilfe im engeren Sinne erhalten.

Quelle: ntv.de

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