Politik

Pause für das Kind Mehr Väter wollen Elterngeld

Das 2007 eingeführte Elterngeld motiviert Väter, für ihren Nachwuchs eine Pause im Beruf zu machen. Inzwischen stamme jeder achte bewilligte Antrag von einem Mann, berichtete das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden.

Die Zahl der Anträge von Vätern wuchs während des Jahres 2007 konstant an: Der Anteil der Männer an den Elterngeld-Beziehern wuchs von 6,9 Prozent im ersten Vierteljahr auf 12,4 Prozent im letzten Quartal. Im Jahresdurchschnitt wurden 10,5 Prozent der insgesamt 571.000 bewilligten Anträge des Jahres 2007 von Vätern gestellt. Beim früheren Erziehungsgeld lag der Anteil der Väter den Statistikern zufolge lediglich bei rund 3,3 Prozent.

Allerdings beantragten 60 Prozent der männlichen Interessenten das Elterngeld für nur zwei Monate. Lediglich 18 Prozent setzten zwölf Monate im Job aus. Mütter beanspruchten hingegen in 87 Prozent der Fälle das Elterngeld für zwölf Monate, weniger als ein Prozent blieb nur zwei Monate zu Hause.

"Das Elterngeld bleibt ein Renner", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in Berlin. "Wir rechnen damit, dass der Anteil der Väter noch weiter ansteigt." Nach einer Allensbach-Umfrage aus dem vergangenen Jahr wolle ein Viertel aller Väter Partnermonate beantragen. "Wenn diese Dynamik anhält, werden wir spätestens im Jahr 2009 die 20-Prozent-Grenze knacken", sagte von der Leyen.

Eine Ursache für die konstant wachsende Zahl der Väter-Anträge sehen die Statistiker darin, dass die Väter in der Regel selten direkt nach der Geburt in Elternzeit gehen, sondern erst, wenn das Kind etwas älter ist. Sie gehen daher davon aus, dass die Zahl der Anträge von Vätern zunächst noch weiter steigen wird.

Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich, dass die Männer in Bayern und in Berlin die neuen Möglichkeiten am häufigsten nutzen. Im vierten Quartal lag der Anteil der Väter-Anträge in Bayern mit 15,1 Prozent und in Berlin mit 15,0 Prozent am höchsten. Am geringsten war die Nachfrage im Saarland mit 7,1 Prozent.

Das Elterngeld beträgt für erwerbstätige Mütter und Väter 67 Prozent des wegfallenden Nettogehalts, wenn die Arbeitszeit vollständig oder teilweise reduziert wird. Es werden mindestens 300 Euro und höchstens 1800 Euro monatlich gezahlt. Nicht Erwerbstätige erhalten den Mindestbetrag von 300 Euro.

Quelle: ntv.de

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