Politik

Späte Erkenntnis in Russland "Mein Kampf" auf dem Index

Die russische Staatsanwaltschaft stuft Hitlers Hetzschrift als extremistisch ein und verbietet sie damit offiziell. Bislang befand sich die Schrift in einer rechtlichen Grauzone und war auf zahlreichen Internetseiten frei zugänglich.

Die Reproduktion eines Plakates, das für "Adolf Hitler, Mein Kampf" wirbt.

Die Reproduktion eines Plakates, das für "Adolf Hitler, Mein Kampf" wirbt.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Russland hat Adolf Hitlers "Mein Kampf" offiziell verboten. Die russische Generalstaatsanwaltschaft setzte das Buch wegen ihres extremistischen Inhalts auf den Index. Das Buch propagiere die Ideen des Nationalsozialismus und rechtfertige "Diskriminierung und Tötung von Menschen der nicht-arischen Rasse", erklärte die Behörde. Der Entscheidung vorausgegangen war das Urteil eines Regionalgerichts in Ufa im Ural, dass das Buch als extremistisch einstufte.

Nach russischem Recht sind zwar grundsätzlich alle Bücher von NSDAP-Führern verboten. "Mein Kampf" wurde bisher jedoch nicht ausdrücklich auf der Liste der verbotenen Schriften geführt. Das Buch war deshalb in einer rechtlichen Grauzone auf zahlreichen Internetseiten frei zugänglich und wurde auch unter der Hand verkauft.

Auf dem russischen Index, der auf der Internetseite des Justizministeriums einsehbar ist, stehen bisher 573 Bücher, darunter mehrere islamistische Schriften und Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas. Ihr Verkauf oder ihre Weitergabe werden mit einer Geldstrafe geahndet. Hitler hatte "Mein Kampf" 1925 geschrieben und darin Grundzüge seiner antisemitischen Ideologie entworfen.

Quelle: ntv.de, AFP

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