Politik

Streit über Arbeitslosigkeit Merkel betont "eigene Art"

Wie wichtig ist Kanzlerin Merkel der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit? Nicht besonders, meinte SPD-Chef Müntefering jüngst. Nun kontert Merkel, die Union wolle "alles" dafür tun, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Zugleich verteidigte sie die Steuerpläne der Union.

Kanzlerin Merkel bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung auf Rügen.

Kanzlerin Merkel bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung auf Rügen.

(Foto: dpa)

Nach der erneuten Kritik von SPD-Chef Franz Müntefering hat Bundeskanzlerin Angela Merkel betont, die Union kümmere sich intensiv um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. "Die Frage beschäftigt alle Parteien. Ich glaube, die CDU hat gute Vorschläge", sagte sie bei einem Wahlkampf-Auftritt in Zingst in Mecklenburg-Vorpommern. Ein zentrales Ziel ihrer Partei sei es, "alles (zu) tun, um Arbeitsplätze zu sichern, die wir heute haben, und Arbeitsplätze der Zukunft zu schaffen". Müntefering hatte zuvor gesagt: "Wer das nicht ernst nimmt mit der Arbeit, der ist es nicht wert, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein."

Merkel betonte, sie habe ihre eigene Art Wahlkampf zu führen und entgegnete damit der SPD-Kritik, sie verstecke sich. "Manche denken, Wahlkampf ist immer dann, wenn man aufeinander herumhackt. Das ist nicht mein Ding", sagte Merkel.

Überstunden sollen sich lohnen

Sie verteidigte auch die Steuerpläne der Union. "Wenn jemand Überstunden macht, darf nicht über das Steuersystem alles wieder weggenommen werden." Moderate Entlastungen könnten im Kampf gegen die Wirtschaftskrise neues Wachstum fördern. Die Suche nach Wegen aus der Rezession werde das bestimmende Thema der nächsten Regierung sein, sagte sie.

Bei ihrer ersten Wahlkampfrede in ihrem Wahlkreis Nordvorpommern/Stralsund/Rügen vor der Wahl am 27. September warb die Kanzlerin um Vertrauen für den Kurs der Union. "Die Frage, über die Sie entscheiden, ist: Wie kommen wir aus dem Tal, in dem wir jetzt sind, möglichst schnell heraus?" Die Konjunkturprogramme seien ein wichtiger Schritt, meinte Merkel vor rund 6000 Zuhörern.

Am Abend störten Atomkraftgegner Merkels Rede in Binz (Rügen) mehrfach mit Pfiffen und Zwischenrufen. Merkel betonte, sie sei gegen eine sofortige Abschaltung der Kernkraftwerke. Auch wenn die Atomkraft eine Übergangstechnik sei, sollten sich die deutschen Sicherheitsstandards international durchsetzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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