Politik

"Nicht mit Frau Ypsilanti" Merkel gegen Schwarz-Rot

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat sich für ein schwarz-gelbes Bündnis in Hessen nach der Landtagswahl am kommenden Sonntag ausgesprochen und von einer großen Koalition abgeraten.

Auf Bundesebene hätten Union und SPD "vieles auf den Weg gebracht", sagte die Kanzlerin dem Hessischen Rundfunk. "Mit einer Frau wie Frau Ypsilanti wäre das schlicht und ergreifend unmöglich", sagte sie über die SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti.

Auch SPD-Chef Kurt Beck hatte zuvor vor einer großen Koalition gewarnt. Er sprach sich für ein Bündnis Ypsilantis mit den Grünen und notfalls auch der FDP aus. Die FPD lehnt eine Ampel allerdings ab.

Lafontaine stellt Bedingungen

Die Linken bekräftigten unterdessen ihre Bereitschaft, bei der Wahl des Ministerpräsidenten für Ypsilanti zu stimmen. Parteichef Oskar Lafontaine sagte jedoch, Ypsilanti sei für die Linke als Regierungschefin nur akzeptabel, wenn sie sich deutlich von der Hartz-IV-Reform, der Agenda 2010 und den Auslandseinsätzen der Bundeswehr distanziere, sagte er "Leipziger Volkszeitung".

Ypsilanti hat ein Bündnis mit den Linken bereits ausgeschlossen. Zudem gilt der hessische Landesverband der Linken selbst innerhalb der eigenen Partei als noch nicht regierungstauglich. Dennoch sagte Linksfraktionschef Gregor Gysi bei n-tv: "Ziehen wir nicht ein, wird (Ministerpräsident Roland) Koch höchstwahrscheinlich die Mehrheit haben, ziehen wir ein, verliert er sie. Und dann sind wir gefordert, dann können wir uns das nicht aussuchen und sagen: Wir lernen jetzt erstmal das Handwerk."

Im Endspurt der Landtagswahlkämpfe in Niedersachsen und Hessen bieten die Parteien heute noch einmal höchste Politprominenz auf. Merkel tritt für ihre Partei in Frankfurt am Main und Hannover auf. Die SPD lässt Parteichef Kurt Beck in Wiesbaden Stimmung machen. Die Grünen schicken ihren Vorsitzenden Reinhard Bütikofer nach Hannover. Für die FDP präsentiert sich Parteichef Guido Westerwelle bei einer Pressekonferenz in Berlin mit den Spitzenkandidaten beider Landesverbände.

Quelle: ntv.de

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