Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einen harten, aber sachlichen Wahlkampf angekündigt. "Vor der Krise oder jetzt: Mit mir wird es immer nur einen klaren, durchaus auch harten, aber im Ton sehr sachlichen Wahlkampf geben", sagte die CDU-Chefin der "Bild"-Zeitung.

Die Union rief sie zur Geschlossenheit auf. "CDU und CSU werden ein gemeinsames Wahlprogramm beschließen, dem jeder in der Union verpflichtet ist. Denn wenn die Menschen nicht wissen, was wir wollen, werden sie uns nicht wählen."

Das Bild passt nicht

Den Vorschlag des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günter Oettinger (CDU), möglichst rasch "die Uniform der Parteichefin" anzuziehen, wies Merkel zurück. "Ich trage keine Uniformen, schon deswegen passt sein Bild nicht", sagte die Kanzlerin. "Wenn ich Parteivorsitzende bin, lege ich meine staatliche Verantwortung nicht ab. Und umgekehrt bin ich in allem, was ich als Kanzlerin tue, immer auch CDU-Parteivorsitzende." Angesichts sinkender Umfragewerte für die Union steht Merkel derzeit in den eigenen Reihen in der Kritik.

Auch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier kritisierte den Kurs von Merkel in der Finanz- und Wirtschaftskrise. Anders als Merkel habe er "über viele Jahre hinweg bewiesen, dass man Kompass auch in der Krise bewahren kann", sagte Steinmeier dem Magazin "Stern". Was die Bundesregierung in den vergangenen Monaten gegen die Krise beschlossen hat, trage die Handschrift der SPD.