Videobotschaft zum Tag der Einheit Merkel sieht noch Unterschiede
01.10.2011, 13:50 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel wuchs in der ehemaligen DDR auf.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zwischen Ost und West gibt es noch immer "gravierende Unterschiede", sagt die Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Videobotschaft zum Tag der Deutschen Einheit. Sowohl die Arbeitslosenzahlen, als auch die Sparguthaben im Osten unterscheiden sich noch erheblich von denen im Westen. Dennoch sieht die Kanzlerin das Land zusammenwachsen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Ost und West auf einem guten Weg zur Vollendung der Deutschen Einheit. 21 Jahre nach der Wiedervereinigung gebe aber dennoch "einige gravierende Unterschiede", sagte die CDU-Chefin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft anlässlich des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober. So spiele der demografische Wandel mit der Abwanderung junger Leute und einer niedrigen Geburtenrate in den neuen Bundesländern eine "viel größere Rolle".
Auch sei die Arbeitslosigkeit im Osten immer noch fast doppelt so hoch - auch wenn es in den alten Bundesländern ebenfalls Probleme gebe. Merkel nannte als Beispiel das Ruhrgebiet. Einen weiteren Unterschied zwischen Ost und West sieht die Kanzlerin beim Thema Sparguthaben. Die Menschen im Westen seien insgesamt vermögender, denn dort hätten sie nach dem Krieg "Schritt für Schritt - auch mit viel Arbeit verbunden - Eigentum aufbauen" können. "Das ist in den neuen Bundesländern noch nicht so weit", bilanzierte Merkel.
Das Land wächst zusammen
Insgesamt könnten die Deutschen mit großem Stolz und Dankbarkeit auf die Wiedervereinigung vor 21 Jahren zurückblicken. Im Rückblick auf die Jahre des Umbruchs 1989/90 spricht Merkel von einem "umwerfenden Gefühl". Es sei "eine wirkliche Befreiung im umfassenden Sinne" gewesen. Heute sei sie immer wieder berührt, wenn sie junge Menschen treffe, bei denen sie nicht mehr merke, ob sie in den neuen oder den alten Ländern großgeworden seien, sagte die Bundeskanzlerin. "Ich glaube, da wächst wirklich das Land zusammen."
In ihrer Videobotschaft ließ sich Merkel diesmal von einem Politik-Studenten interviewen, der 1990 - im Jahr der Wiedervereinigung - geboren ist.
Quelle: ntv.de, dpa