Politik

Künast kritisiert Kanzlerin Merkel soll nach Tschernobyl

Wenige Tage vor dem Besuch der Bundeskanzlerin in der Ukraine haben die Grünen Angela Merkel aufgefordert, auch das Gebiet um den Atomunglücksreaktor von Tschernobyl zu besuchen. "Ich fordere die Bundeskanzlerin auf, in die Region Tschernobyl zu fahren und ihrer Atomkampagne ein Ende zu setzen", sagte Fraktionschefin Renate Künast der "Berliner Zeitung". Merkel könnte sich so mit eigenen Augen davon überzeugen, dass die Atomenergie eine Technologie mit unverantwortbar hohem Risiko sei.

1986 hatte sich in Tschernobyl eine Kernschmelze ereignet, ein so genannter Super-GAU. Im Zuge dessen zog eine radioaktive Wolke weit bis nach Westeuropa. Große Teile der Region Tschernobyl sind bis heute verseucht.

Die Bundeskanzlerin reist am Montag in die Ukraine. Zuletzt hatte sie sich mehrfach für eine weitere Nutzung der Kernenergie in Deutschland ausgesprochen und gefordert, den beschlossenen Atomausstieg rückgängig zu machen.

Künast bezeichnete es als Lüge, dass Kernkraftwerke sicher seien. So dürften in einer Zone 30 Kilometer rund um den ukrainischen Reaktor noch immer keine Menschen wohnen. Mehr als 90 Prozent der etwa 800.000 zur Eindämmung der Katastrophe eingesetzten Helfer seien heute Invaliden. "Die Langzeitschäden sind überhaupt nicht abzuschätzen", sagte Künast dem Blatt.

Quelle: ntv.de

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