Macht hoch die Tür ... Merkel sucht neue Wähler
14.01.2010, 08:20 UhrDie CDU braucht dringend neue Leute - nicht neue Politiker, sondern ein neues Volk. Offiziell heißt das, "sich öffnen für neue Wählerschichten". Hintergrund ist das Ergebnis der letzten Bundestagswahl, bei dem die Christdemokraten ihr schlechtestes Resultat seit 1949 einfuhren.

Wenn die Stammwähler nicht mehr wollen, müssen eben andere her, um ihre Partei zu wählen.
(Foto: DAPD)
Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel verteidigte die Öffnung ihrer Partei für neue Wählerschichten gegen interne Kritik. "Zur Realität unserer Gesellschaft gehört heute, dass der Teil derer, die ihr ganzes Leben lang dieselbe Partei wählen, abnimmt", sagte Merkel dem "Handelsblatt". "Wir müssen immer um eine möglichst breite Wählerschaft ringen, das bedeutet natürlich auch den gewachsenen Anteil von Wechselwählern zu erreichen."
Das Werben um neue Wähler soll mehreren Zeitungsberichten zufolge in der "Berliner Erklärung" festgeschrieben werden. Das Wahlergebnis vom September - mit 33,8 Prozent das schlechteste CDU-Resultat seit 1949 - wird demnach als Ansporn bezeichnet, "wieder mehr Menschen für uns zu gewinnen". Dem "Handelsblatt" zufolge nimmt die CDU dabei vor allem Wähler ins Visier, die im Herbst zur FDP gewechselt sind.
Stammwähler weniger wahlentscheidend
Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge werden in der "Berliner Erklärung" die Stammwähler als weniger wahlentscheidend erachtet. Wie Wahlanalysen im Auftrag der Parteiführung ergeben hätten, bringe es der CDU mehr, neue Wählergruppen zu erschließen als sich zu stark etwa an kirchennahe Katholiken und Vertriebene zu binden.
Die CDU-Spitze kommt heute zu ihrer Jahresauftakt-Klausur in Berlin zusammen. Im Mittelpunkt der zweitägigen Beratungen steht eine Analyse des Ergebnisses bei der Bundestagswahl im Herbst.
Quelle: ntv.de, rts