Politik

"Offenes, konstruktive Gespräch" Merkel wirbt für Ausbildungspakt

Kanzlerin Merkel will den Ausbildungspakt verlängern. Doch es gibt Probleme: Die Arbeitgeber stellen Bedingungen. Die Gewerkschaften erklären, man habe großes Interesse daran, dass allen Jugendlichen eine vernünftige Ausbildung angeboten wird.

Sommer und Merkel im Bundeskanzleramt

Sommer und Merkel im Bundeskanzleramt

(Foto: dapd)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Gewerkschaften für die Mitarbeit beim Ausbildungspakt gewinnen. Dies versicherte die Kanzlerin nach einem Gespräch mit DGB-Chef Michael Sommer und den Vorsitzenden der acht DGB-Einzelgewerkschaften. Leider gebe es noch einige Vorbehalte auszuräumen, sagte Merkel. Man sei aber auf einem guten Wege.

Die Einbeziehung der Gewerkschaften bei dem von Regierung und Arbeitgeberverbänden mehrfach verlängerten Ausbildungspakt geht auf eine Forderung im Koalitionsvertrag von Union und FDP zurück.

Die Bedenken gegen eine Ausweitung des Ausbildungspaktes liegen derzeit eher bei den Wirtschaftsverbänden als bei den Gewerkschaften. Die Arbeitgeber verlangen, dass die Gewerkschaften die bisherige Arbeit des Paktes vorbehaltlos als Erfolg anerkennen. Nach Auffassung der Gewerkschaften wurde dagegen mit dem Pakt der Abbau von Lehrstellen durch Gewinnung neuer Ausbildungsplätze in anderen Betrieben allenfalls geringfügig kompensiert.

"Gewerkschaften gesprächsbereit"

Sommer bekräftigte, dass die Gewerkschaften großes Interesse daran haben, dass allen Jugendlichen eine vernünftige Ausbildung angeboten wird, um so auch ein Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses zu leisten. Die Gewerkschaften seien trotz unterschiedlicher Auffassung gesprächsbereit.

Der DGB-Chef sagte weiter, die Arbeitnehmer hätten während der Krise große Opfer gebracht und wollten nun auch am Aufschwung teilhaben. Dort, wo aber der Aufschwung deutlich sichtbar sei, werde missbräuchlich Leiharbeit eingesetzt. Merkel sagte, die Leiharbeit werde auch weiterhin gebraucht. Allerdings dürften die Arbeitnehmer, die während der Krise hohe Verantwortung gezeigt hätten, jetzt nicht enttäuscht werden.

Beide Seiten sprachen von einem offenen und konstruktiven Gespräch, bei dem auch die unterschiedlichen Standpunkte nicht ausgespart worden seien. Merkel und die Gewerkschaften wollen die Gespräche fortsetzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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