Politik

Vor und zurück Militäraktionen in Nahost

Die israelische Armee hat in den vergangenen Tagen praktisch das gesamte palästinensische Autonomiegebiet im Westjordanland wieder besetzt. Damit stehen nach palästinensischen Angaben jetzt etwa eine Million Palästinenser unter direkter Kontrolle des Militärs.

Am Dienstag zogen sich die Truppen zunächst überraschen aus Kalkilia zurück, rückten jedoch wenige Stunden später wieder in die Stadt ein und verhängten eine vollständige Ausgangssperre über die Bevölkerung. Armeesprecher bekräftigten nach Rundfunkberichten, dass die Besetzung der Palästinensergebiete "unbefristet" sei. Insgesamt kontrolliert die Armee damit seit zehn Tagen sieben der acht Städte im Westjordanland sowie die meisten Dörfer in dem Gebiet.

Auch in dem bisher gemeinsam von Israel und den Palästinensern kontrollierten "Gebiet B" sind zahlreiche Dörfer besetzt worden. In Dschenin, Hebron und Bethlehem wurde die Ausgangssperre am Dienstag erneut für mehrere Stunden aufgehoben. In Hebron nahm die Armee Dutzende Studenten fest, die nach der kurzzeitigen Aussetzung derAusgangssperre die Universität besucht hatten. Zahlreiche Festnahmen wurden auch aus anderen Orten gemeldet.

Israelische Medien berichteten, die Armee wolle in den kommenden Tagen für die Fortsetzung ihrer Militäraktionen in den Palästinensergebieten Tausende von weiteren Reservisten einziehen. Außerdem soll das Parlament der Verlängerung des Reservedienstes um sieben auf 37 Tage jährlich beschließen.

Polzeichef von Gaza entlassen

Der palästinensische Präsident Jassir Arafat hat den Polizeichef von Gaza von seinem Amt entbunden. Das teilte Arafats Büro am Dienstag mit. Beobachter werteten die Entlassung von Ghasi Dschibali als Teil der angekündigten Reform der Autonomiebehörde. Dazu gehört auch eine Umgestaltung der palästinensischen Sicherheitskräfte.

Quelle: ntv.de

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