Politik

Dutzende tote Jugendliche Milizen jagen Emos im Irak

Sie müssen sterben, weil sie schwarze, enge Kleidung tragen. Es sind vermutlich schiitische Milizen, die im Irak Mitglieder der Emo-Bewegung jagen. Sie schlagen ihnen mit Steinen die Schädel ein, weil sie die Jugendlichen für schwul halten.

Mitglieder der Emo-Szene im Irak verstecken sich hinter Rauchwolken. Sie wollen nicht erkannt werden.

Mitglieder der Emo-Szene im Irak verstecken sich hinter Rauchwolken. Sie wollen nicht erkannt werden.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Maskierte Extremisten haben in der irakischen Provinzstadt Al-Kut am helllichten Tag zwei Anhänger der Jugendbewegung der Emos verschleppt. Augenzeugen berichten, dass die maskierten Männer die beiden Jugendlichen, die enge schwarze Kleidung und lange Haare trugen, schlugen und in ihr Auto zerrten. Der Vorfall ist der Jüngste einer ganzen Serie von Angriffen auf Emos.

In den vergangenen Wochen mussten irakische Medien und Menschenrechtler immer wieder berichten, dass derartige Entführungen für die Jugendlichen tödlich enden. Binnen einer Woche gab es Anfang März landesweit 53 Opfer, davon alleine 13 in der Hauptstadt Bagdad.

Videoclips zeigen grausame Morde

Im Internet tauchten mehrere Videos auf, die zeigen, auf welche Weise die jungen Emos im Irak sterben. Im Netz sind Bilder von Opfern zu sehen, denen nach Angaben von Sympathisanten der Szene mit Hohlblocksteinen der Kopf eingeschlagen wurde.

Hinter den Morden stecken vermutlich schiitische Milizionäre. Viele Iraker halten Emos wegen  grundsätzlich für homosexuell. Der Begriff Emo leitet sich aber nur vom englischen Wort Emotional (gefühlvoll) ab, gemeint ist ein Musikstilmix aus Punkrock und Ballade. Homosexualität ist kein typisches Kennzeichen des Jugendtrends.

Quelle: ntv.de, dpa

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