Politik

Taliban bekennen sich zu Anschlag Mindestens 100 Tote in Pakistan

Die pakistanischen Taliban bekennen sich zu einem Anschlag im Nordwesten des Landes, der auf einem belebten Marktplatz mindestens 100 Menschen in den Tod reißt. Ziel war offenbar der Chef der Regionalverwaltung in dem von Taliban beherrschten Grenzgebiet zu Afghanistan.

Viele Opfer erlagen ihren Verletzungen in Krankenhäusern.

Viele Opfer erlagen ihren Verletzungen in Krankenhäusern.

(Foto: dpa)

Die Zahl der Todesopfer eines Attentats im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan ist auf mindestens 100 gestiegen. In der Nacht wurden aus Krankenhäusern weitere Opfer gemeldet. Zudem entdeckten Rettungskräfte in der Stadt Yakaghund unter den Trümmern eingestürzter Gebäude weitere Tote. Mehr als 100 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Terroristen hatten vor dem Amtssitz der Regionalverwaltung im Stammesgebiet Mohmand im Nordwesten des Landes eine Autobombe gezündet. Die beiden Männer hätten versucht, mit einem Motorrad zu fliehen, sagte Behördenchef Rasool Khan. Durch die heftige Detonation auf dem belebten Markt seien aber auch sie getötet worden. Zunächst hatte Khan von einem Selbstmordanschlag gesprochen. Die Explosion hatte ein Verwaltungsgebäude und dutzende Geschäfte zum Einsturz gebracht.

Gefangene können fliehen

Durch die Wucht der Explosion wurden mehr als 70 Geschäfte und weitere Gebäude beschädigt oder zerstört. Darunter sei auch ein Gefängnis, aus dem nach dem Anschlag mindestens 35 Gefangenen die Flucht gelungen sei, sagte Khan. Bei den Flüchtigen handele es sich jedoch ausschließlich um Kleinkriminelle. Aus Geheimdienstkreisen in der Region verlautete dagegen, auch Kämpfer der radikal-islamischen Taliban hätten entkommen können.

Das Stammesgebiet Mohmand gilt als eine Hochburg der Taliban und als Rückzugsraum für Angehörige der Terrororganisation Al-Kaida. In Mohmand und anderen Teilen der Gebirgsregion gehen pakistanische Sicherheitskräfte seit Monaten verstärkt gegen die Extremisten vor, die im Gegenzug immer wieder Anschläge im Land verüben. Erst vor einer Woche waren bei einem Doppelanschlag auf einen muslimischen Schrein in der ostpakistanischen Millionenstadt Lahore mehr als 40 Menschen getötet und über 170 weitere verletzt worden.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

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