Politik

Entführung von Harald K. Minister vermutet Racheakt

Auf der Suche nach den Entführern des Deutschen Harald K. in Afghanistan hat es nach Angaben der afghanischen Regierung erste Festnahmen gegeben. Handels- und Industrieminister Amin Farhang sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" : "Unsere Sicherheitskräfte haben heute vier Afghanen festgenommen, die im dringenden Verdacht stehen, an der Entführung beteiligt zu sein." Das Auswärtige Amt in Berlin konnte dazu auf Anfrage nichts sagen.

Nach Angaben des Handelsministers wurden die Verdächtigen in der Nähe der westafghanischen Stadt Herat festgenommen. In der gleichnamigen Provinz war der 42-jährige Kleber am Sonntagabend von Bewaffneten verschleppt worden. Angeblich soll es sich bei den Verdächtigen um Familienangehörige des früheren Verlobten der jetzigen afghanischen Ehefrau des Deutschen handeln. Harald K. lebt bereits seit 2003 in Afghanistan.

Als mögliches Motiv nannte Farhang einen Racheakt oder einen Erpressungsversuch. "Wir gehen fest davon aus, dass die Taliban mit dem Fall nichts zu tun haben", sagte der Minister. Er zeigte sich zudem optimistisch, den Entführten in zwei oder drei Tagen wieder freizuhaben.

Strafanzeige gegen Harald K.

Harald K. arbeitete 2003/04 für die Hilfsorganisation "Grünhelme" in der westafghanischen Provinz Herat, wo er in der gleichnamigen Stadt eine Schreinerwerkstatt betrieb. Inzwischen hat die Organisation keinen Kontakt mehr zu ihm. In Deutschland wird gegen Harald K. wegen Veruntreuung von Hilfsgeldern per Haftbefehl ermittelt.

Seit Anfang Juli wurden damit insgesamt fünf Deutsche in Afghanistan verschleppt. Der deutsche Ingenieur Rüdiger D. wurde von seinen Entführern erschossen. Alle anderen deutschen Entführungsopfer kamen wieder frei, wenn auch zum Teil erst nach längerer Geiselhaft.

Quelle: ntv.de

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