Treffen mit dem Papst im Juli Mixa kämpft um Rehabilitation
15.06.2010, 11:57 UhrDer vom Papst entlassene Augsburger Bischof Mixa fordert eine Aufklärung der Vorgänge, die zu seinem Ausscheiden aus dem Amt geführt haben. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen Verantwortliche seines früheren Bistums. Im Juli will er sich mit dem Papst treffen.

Mixa erhebt schwere Vorwürfe gegen Verantwortliche seines früheren Bistums.
(Foto: dpa)
Papst Benedikt XVI. will sich im Juli mit dem zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa treffen. Mixa kämpfe um seine Rehabilitierung durch den Vatikan und habe dazu einen dreiseitigen Brief an den Präfekten der römischen Bischofskongregation, Kardinal Giovanni Battista Re, geschrieben, berichtet die Zeitung "Die Welt". Demnach forderte der 69-Jährige in dem Schreiben eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge, die zu seinem Ausscheiden aus dem Amt des Augsburger Bischofs geführt haben. Dem Bericht zufolge wird sich auch der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz bei seiner nächsten Sitzung kommenden Montag in Würzburg mit dem Fall Mixa beschäftigen.
Mixa hatte gegen Verantwortliche seines früheren Bistums schwere Vorwürfe erhoben, weil sie eine Anzeige gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs ungeprüft an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hätten. Die Vorermittlungen wegen des falschen Verdachts wurden nach wenigen Tagen eingestellt.
Mixa hatte seinen Rücktritt allerdings bereits vor dem Bekanntwerden dieser Vorwürfe angeboten. Grund dafür war ein massiver Vertrauensverlust im Bistum. Mehrere ehemalige Waisenhauskinder werfen Mixa vor, dass er sie als damaliger Stadtpfarrer von Schrobenhausen in den 70er und 80er Jahren brutal misshandelt hat. Mixa bestreitet bis heute das Ausmaß der Prügel, ein als Sonderermittler eingesetzter Rechtsanwalt stufte die Vorwürfe aber als glaubwürdig ein.
Quelle: ntv.de, dpa