Amazonasgebiet in Bolivien Morales stoppt Straßenbau
27.09.2011, 10:11 UhrDer bolivianische Präsident Evo Morales hat ein von Indianergruppen bekämpftes Straßenbauprojekt durch ein Naturschutzgebiet im ostbolivianischen Amazonasgebiet gestoppt. Bei einem Einsatz von Tränengas durch 500 Polizisten gegen rund 1500 Demonstranten waren am Sonntag etwa zehn Menschen verletzt worden. Im Rundfunk und Fernsehen nannte Morales den harten Polizeieinsatz gegen Indianergruppen "unverzeihlich". Der Präsident verlangte die Einsetzung einer Kommission, die die Vorgänge in der Nähe der Ortschaft Yucuma 326 Kilometer nördlich von La Paz untersuchen soll. Auch die katholische Kirche bedauerte die Gewalt gegen Projektgegner.
Die Verteidigungsministerin Cecilia Chacón hatte wegen der gewaltsamen Auflösung des Indianerprotests gegen den Straßenbau ihren Rücktritt eingereicht. Die Gewerkschaftszentrale COB rief zu einem Generalstreik am Mittwoch auf.
Morales hatte zuvor ein Referendum in den Departements Beni und Cochabamba angekündigt, um den geplanten Straßenbau zu legitimieren. Indianerstämme befürchten eine verstärkte Rodung der Urwälder durch den Bau der 306 Kilometer langen Nord-Süd-Straße im Amazonasgebiet.
Quelle: ntv.de, dpa