Neue Beweise Mordfall Julia aufgeklärt?
20.08.2001, 11:22 UhrNach Angaben der Staatsanwaltschaft Gießen ist der Mord an der achtjährigen Julia aus Biebertal mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgeklärt. Die Polizei legte weitere Beweise gegen einen 33-jährigen Nachbarn des Mädchens vor. In unmittelbarer Nähe des Leichenfundortes seien Latexhandschuhe gefunden worden, die einer DNA-Analyse zufolge ihm gehörten.
Im Keller des Wohnhauses des Familienvaters hätten zudem Leichenhunde angeschlagen, teilte die Polizei mit. Nahe dem Fundort der Leiche Julias seien außerdem Faserreste eines Teppichs aus dem Haus gefunden worden. Unklar sei der Polizei nach wie vor, wie und warum die Achtjährige getötet wurde, so ein Sprecher. Der Anwalt der Ehefrau des Verdächtigen sagte, "dass die Ermittlungen ziemlich erdrückend scheinen".
Da der dringend Tatverdächtige wegen schwerer Brandverletzungen weiter im Koma liegt, sei kein Haftbefehl erlassen worden. Die Verletzungen hatte er sich bei einer Explosion in seinem Haus zugezogen. Seit der Explosion suchten Experten des hessischen Landeskriminalamts in dem Haus nach Spuren. Das Haus des 33-Jährigen befindet sich in unmittelbarer Nähe zu dem Spielplatz, auf dem die Achtjährige am 29. Juni zuletzt lebend gesehen wurde.
Julias verkohlte Leiche wurde am 3. Juli in einem Holzstapel im rund 50 Kilometer entfernten Niddatal entdeckt. Die Obduktion ergab, dass sie erschlagen wurde.
Die Polizei wurde auf den Tatverdächtigen durch die Auswertung von Aufnahmen einer Radarfalle in der Nähe des Leichenfundortes aufmerksam. Er wurde zudem Zeitpunkt geblitzt, als der Feuerwehr der Brand des Holzstapels gemeldet wurde.
Quelle: ntv.de