Politik

Weitere Übergriffe in Südafrika Mosambikaner getötet

In Südafrika finden die Übergriffe auf Zuwanderer aus anderen afrikanischen Ländern kein Ende. Während es nach der angekündigten Entsendung des Militärs im Großraum Johannesburg relativ ruhig blieb, wurden in Durban und in Townships der Provinz Mpumalanga erneut Ausländer angegriffen. Nach unbestätigten Berichten waren auch die Orte Brits und Secunda betroffen.

Bei Secunda wurde nach Polizeiangaben ein Mosambikaner erschossen. Zwei Busse gingen in Flammen auf und brannten aus. Geschäfte von Somaliern wurden geplündert. Mehrere hundert Menschen flüchteten in Polizeiwachen. Insgesamt kamen damit nach offiziellen Angaben bei der Gewaltwelle der vergangenen Tage mindestens 43 Menschen ums Leben. Hunderte wurden verletzt, knapp 30.000 vertrieben. Rund 400 Menschen wurden festgenommen.

Kenias Regierung ist angesichts der Vorfälle zur Evakuierung bedrohter Kenianer bereit. Die Zahl der Kenianer in Südafrika wird auf etwa 20.000 geschätzt, berichtete die Zeitung "Daily Nation". In Südafrikas Öffentlichkeit wuchs die Sorge über negative Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus, aber auch die Furcht vor möglichen Repressalien gegen Südafrikaner in anderen afrikanischen Ländern.

Nach tagelangen fremdenfeindlichen Krawallen hatte Präsident Thabo Mbeki dem Einsatz der Armee zugestimmt. Soldaten sollen nun die Polizei dabei unterstützen, die gewaltsamen Übergriffe auf Ausländer zu stoppen. Dies gelte für die Provinz Gauteng, in der sich Johannesburg und Pretoria befinden, so das Büro des Präsidenten.

In einem Vorort von Durban ging eine Gruppe von 200 Randalierern mit Flaschen und Holzstöcken bewaffnet auf die Straße. "Sie griffen eine Gaststätte an, von der sie glaubten, sie würde von Nigerianern betrieben", sagte Polizeisprecherin Phindile Radebe. In Johannesburg brachte hingegen eine Elite-Einheit der Polizei die Lage unter Kontrolle.

Die in Durban ansässige Zeitung "Mercury" berichtete unter Berufung auf die Polizei, dass der Mob die Ausländer dazu aufgerufen habe, die am dichtesten besiedelte südafrikanische Provinz KwaZulu Natal zu verlassen. Viele Südafrikaner machen Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Ländern für Arbeitslosigkeit und eine hohe Kriminalitätsrate verantwortlich. Die Gewalt der vergangenen Tage richtete sich besonders gegen Einwanderer aus dem verarmten Nachbarland Simbabwe.

Quelle: ntv.de

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