Die Empfehlung des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari über den künftigen Status des Kosovos ist im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Während die Europäische Union und die USA den Plan für eine eingeschränkte Unabhängigkeit der überwiegend von Albanern bewohnten serbischen Provinz am Montag begrüßten, blieben die Vertreter Russlands skeptisch.

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft erklärte, sie hoffe, dass der Sicherheitsrat "den Vorschlag zeitgerecht billigen wird." Die Empfehlung lege die Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche und politische Entwicklung des Kosovo.

Es werde noch fünf bis sieben Wochen Verhandlungen mit den verschiedenen Seiten geben, um die bestmögliche Lösung zu finden, sagte US-Außenstaatssekretär Nicholas Burns in Brüssel. Bis zum Sommer soll über den Plan abgestimmt werden.

Russland, das als ständiges Mitglied ein Veto-Recht im Sicherheitsrat besitzt, hatte mehrfach gefordert, die Gespräche fortzusetzen. Die Regierung in Moskau will eine Lösung finden, die für Serben und Kosovo-Albaner akzeptabel ist, notfalls unter einem neuen UN-Vermittler. Serbien lehnt eine Unabhängigkeit des Kosovos als Verstoß gegen das internationale Recht ab. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon stellte sich in New York hinter den Plan des früheren finnischen Präsidenten.

"Die Unabhängigkeit des Kosovos sei die einzige realistische Möglichkeit, um den künftigen Herausforderungen wie Minderheitenschutz, Demokratisierung und wirtschaftlichen Wiederaufbau zu begegnen", schrieb Ahtisaari in einem Bericht an den Sicherheitsrat. In der Anfangsphase soll die Unabhängigkeit noch von der Europäischen Union überwacht werden. Weitere Verzögerungen würden die Stabilität in der gesamten Region gefährden. Die Provinz gehört seit Ende des Krieges 1999 unter Verwaltung der Vereinten Nationen.