Konflikt im Nordkaukasus Moskau will Rebellen "vernichten"
28.08.2009, 17:10 UhrDer russische Präsident Medwedew schlägt gegenüber den Rebellen im Nordkaukasus eine harte Linie ein: Die Islamisten, die ein von Russland unabhängiges Kaukasus-Emirat fordern, müssten gejagt werden, so Medwedew.

Dmitri Medwedew fordert ein strenges Vorgehen gegen Rebellen im Kaukasus.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Angesichts der Zunahme der Gewalt im Nordkaukasus hat Kremlchef Dmitri Medwedew erneut zur Tötung der Rebellen aufgerufen. "Man muss sie jagen und vernichten", sagte Medwedew laut Angaben der Agentur Interfax bei einem Treffen mit den Präsidenten der Konfliktregion in Sotschi.
In der Schwarzmeerstadt traf der Kremlchef in seiner Sommerresidenz unter anderem mit den Präsidenten der russischen Teilrepubliken Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, und Inguschetien, Junus Bek-Jewkurow, zusammen. Das Innenministerium in Moskau ordnete zudem eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen im Nordkaukasus an.
In Tschetschenien hatten sich in der Nacht zum Freitag zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt, mindestens sechs Menschen wurden verletzt. In der Teilrepublik Dagestan gingen Sondereinheiten mit schweren Waffen gegen mutmaßliche islamistische Untergrundkämpfer vor. Die Behörden meldeten drei tote Rebellen. Ein russischer Militärsprecher kündigte nach Angaben der Staatsagentur Ria Nowosti die Verlegung von 3800 Mann in den Nordkaukasus an.
In der Region hat die Gewalt zwischen Sicherheitskräften des Innenministeriums und des Geheimdienstes auf der einen Seite und Islamisten und kriminellen Banden auf der anderen Seite deutlich zugenommen. Opfer der blutigen Auseinandersetzungen wurden zuletzt auch Zivilisten, ranghohe Staatsbeamte sowie Menschenrechtler. Die Islamisten streben ein von Russland unabhängiges Kaukasus-Emirat an. Der russische Innenminister Raschid Nurgalijew warnte vor einer weiteren Destabilisierung der Region.
Quelle: ntv.de, dpa