Politik

Höchststrafe in Kairo Mubarak droht der Strang

Ein Ägypter zeigt vor dem Gerichtsgebäude, was mit dem Ex-Präsidenten geschehen soll.

Ein Ägypter zeigt vor dem Gerichtsgebäude, was mit dem Ex-Präsidenten geschehen soll.

(Foto: dpa)

Todesstrafe für Husni Mubarak gefordert: Mehr als 2000 Zeugen wurden vernommen. Nun hat die Anklage offenbar genug Beweise dafür, dass der "tyrannische Führer" für die tödlichen Schüsse auf Demonstranten während des Umsturzes verantwortlich war. Auf Mord stehe laut Gesetz die Todesstrafe, so die Anklage.

Im Prozess gegen den früheren ägyptischen Machthaber Husni Mubarak hat die Anklage die Todesstrafe gefordert. Der "tyrannische Führer" Mubarak solle die Höchststrafe erhalten und gehängt werden, erklärte Staatsanwalt Mustafa Sulaiman vor einem Strafgericht in Kairo. Für die beiden Söhne Mubaraks und den ehemaligen Innenminister forderte die Staatsanwaltschaft ebenfalls die Todesstrafe. Der Richter vertagte den Prozess auf Montag. Die Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück.  

Die Anklage sieht es als erwiesen an, dass Mubarak persönlich während des Aufstands gegen seine Herrschaft vor einem Jahr Gewalt gegen Regierungskritiker anordnete. Oberstaatsanwalt Mustafa Sulaiman hatte am Mittwoch erklärt, die Staatsanwaltschaft habe mehr als 2000 Zeugen gehört und dabei Aussagen von Ärzten, Demonstranten und Polizisten ausgewertet. Staatliche Sicherheitsorgane wie der Geheimdienst hätten nicht kooperiert. Nach Darstellung von Suleiman fiel die Entscheidung für den Gewalteinsatz am 27. Januar - einen Tag vor den schwersten Ausschreitungen gegen Mubarak-Kritiker.         

Mubarak ist nicht eingeschritten

Sulaiman betonte, selbst falls Mubarak nicht direkt einen Schießbefehl erteilt haben sollte, sei er für den Tod der Demonstranten verantwortlich. Es sei unmöglich, dass Mubarak nichts von den Vorgängen gewusst habe. Der Ex-Präsident müsse sich fragen lassen, warum er nicht eingeschritten sei, um die Gewalt gegen Demonstranten zu verhindern.

Mubarak, der am 11. Februar vergangenen Jahres nach drei Jahrzehnten an der Macht nach Massenprotesten sein Amt aufgeben musste, steht seit August in Kairo vor Gericht. Ihm werden die Anordnung von Gewalt gegen Regierungsgegner sowie Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Bei den Aufständen vor einem Jahr waren rund 850 Menschen getötet worden.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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