15 Tage für Vater und Söhne Mubarak muss in U-Haft
13.04.2011, 08:10 Uhr
Die Mubarak-Söhne mussten vor Demonstranten geschützt werden.
(Foto: AP)
Auch Herzprobleme des früheren ägyptischen Präsidenten Mubarak können die Staatsanwaltschaft nicht aufhalten. Mubarak muss 15 Tage in Untersuchungshaft, wo er weiter zu Vorwürfen von Korruption und Machtmissbrauch befragt werden soll. In Haft kommen auch seine Söhne Gamal und Alaa.
Der muss für 15 Tage in Untersuchungshaft. Das erklärte die Staatsanwaltschaft auf ihrer Facebook-Seite. Das gleiche gelte für seine beiden Söhne. Gegen alle drei Familienmitglieder wird wegen Korruption und Machtmissbrauch ermittelt.
Mubarak war am Dienstag in ein Krankenhaus des Badeorts Scharm el Scheich eingeliefert worden, nachdem er während eines Verhörs offenbar einen Herzschlag erlitten hatte. Die Vernehmung musste zunächst unterbrochen werden, wurde aber Justizangaben zufolge im Krankenhaus fortgesetzt.
Alaa und Gamal Mubarak seien für Ermittlungen zur Gewalt gegen friedliche Demonstranten bei den Protesten im Januar und Februar in Haft genommen worden, hieß es außerdem. Den Mubarak-Söhnen wird vorgeworfen, den Einsatz von scharfer Munition während des Volksaufstands angeordnet zu haben. Rund 800 Menschen wurden bei den Protesten zwischen dem 25. Januar und dem 11. Februar getötet. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen werden sie nun von Scharm el Scheich, wo sie zuvor verhört worden waren, in das Gefängnis Tora in der Hauptstadt Kairo gebracht.
Während ihrer Vernehmung in Scharm el Scheich hatten sich rund 2.000 Menschen vor dem Gebäude versammelt und die Festnahme der beiden gefordert. Schließlich trat der Polizeichef vor die Menge und erklärte, dass ihre Forderung erfüllt werde.
Familie unter Hausarrest
Der 82-jährige langjährige Staatschef war nach wochenlangen Protesten am 11. Februar zum Rücktritt gezwungen worden. Seitdem stand er gemeinsam mit seinen Söhnen in einer Villa in Scharm el Scheich unter Hausarrest. Außer der Anordnung von Gewalt wird ihnen auch die Veruntreuung staatlicher Mittel vorgeworfen. Mubarak weist bislang alle Vorwürfe zurück. Noch am Sonntag bekräftigte er in einer vom Sender El Arabija ausgestrahlten Tonbandaufzeichnung, er habe sich nichts vorzuwerfen.
Die Familie Mubarak war nach seiner Entmachtung am 11. Februar nach Scharm el Scheich gezogen. Zuletzt stand sie dort unter Hausarrest.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa