Politik

Thierse dämpft Erwartungen Müntefering kein "Erlöser"

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat seine Partei davor gewarnt, ihren früheren Vorsitzenden Franz Müntefering "mit einer geradezu gigantischen Erlöser-Erwartung zu überfordern". Die SPD müsse zeigen, dass sie einen Kanzlerkandidaten und gutes anderes Führungspersonal hat, sagte Thierse den "Stuttgarter Nachrichten".

Die künftige Rolle Münteferings sorgt in der SPD seit Wochen für Spekulationen. Er hatte sich vor neun Monaten wegen der Erkrankung seiner Frau aus der Bundesregierung zurückgezogen. Sie starb Ende Juli. Laut Parteichef Kurt Beck ist zu Münteferings künftigen Aufgaben "alles gesagt".

Keine Position frei

Der frühere Vize-Kanzler werde im kommenden Monat wieder seine Bundestagsarbeit voll aufnehmen. Jede "beratende Tätigkeit" für die SPD sei danach willkommen.

Der konservative Seeheimer Kreis der SPD erhofft sich von einer Rückkehr Münteferings, "dass wir enttäuschte und frustrierte Wähler zurückgewinnen", wie sein Sprecher Johannes Kahrs der Chemnitzer "Freien Presse" sagte. Dabei sei es "zielführend", wenn die Parteispitze einen Platz für Müntefering finde.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wies im ZDF allerdings darauf hin, dass in der Parteispitze derzeit keine Position frei sei. Der Chef der Berliner Landes-SPD, Michael Müller, sprach sich dennoch für eine "stärkere Rolle" Münteferings aus: "Von seiner politischen Erfahrung können wir alle profitieren gerade auch im Wahlkampf", sagte er der "Morgenpost".

Quelle: ntv.de

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