Politik

Mindestlohn in zehn Branchen Müntefering legt vor

Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) trifft Vorbereitungen für die Einführung von Mindestlöhnen in insgesamt zehn Branchen. "Ich bereite jetzt den Rahmen für Mindestlöhne in zehn Branchen vor -darunter im Friseurgewerbe, bei den Bewachungsdiensten und in der Zeitarbeit. Das betrifft immerhin 4,4 Millionen Beschäftigte", sagte Müntefering der "Bild"-Zeitung. Dies sei ein guter Anfang.

Müntefering räumte ein, dass sie Einführung von Mindestlöhnen in Einzelfällen auch zu höheren Preisen für Dienstleistungen führen könne. Auf die Frage, was geschehe, wenn ein Betrieb den Mindestlohn nicht zahlen könne, sagte er dem Blatt: "Das wird nur in seltenen Fällen so sein. Und wenn dann das Haareschneiden um 50 Cent teurer werden muss, ist es auch keine Katastrophe. Wichtig ist: Sittenwidrige Löhne müssen weg, am besten in allen Branchen. Da sind wir auf dem richtigen Weg."

Bei einem Treffen der Koalitionsspitzen hatten sich Union und SPD nach monatelangem Streit auf ein Eckpunktepapier verständigt, das auf eine Kombination von staatlich bezuschussten Kombilöhnen und Mindestlöhnen hinausläuft. Eine Arbeitsgruppe soll Detailfragen klären. Bislang gibt es gesetzlich fixierte Mindestlöhne nur in der Bauwirtschaft.

Am Freitag wird der Bundestag voraussichtlich der Einführung von Mindestlöhnen im Gebäudereinigerhandwerk zustimmen. Müntefering will tarifliche Mindestlöhne für möglichst alle Branchen.

Quelle: ntv.de

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