Berliner Linke mucken auf Murren über Lafontaine
29.02.2008, 18:01 UhrFührende Mitglieder der Berliner Linken haben die Bundesspitze davor gewarnt, der Partei eine reine Protestrolle zuzuweisen. Ohne Parteichef Oskar Lafontaine namentlich zu nennen, grenzte sich die Fraktion in einer Klausurtagung im brandenburgischen Templin vom Kurs des Ex-SPD-Vorsitzenden ab. Lafontaine hatte sich mehrfach kritisch über die in Berlin an der Regierung beteiligte Linke geäußert.
Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf mahnte: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht nur die Partei der Arbeitslosen und Hartz-IV-Empfänger werden." Die Linke müsse Sprecher der sozial Schwächsten sein, aber auch Bündnisse mit den Bessergestellten suchen. Bisher sei der derzeit einzige Landesverband in Regierungsverantwortung überwiegend kritisch in der Bundespartei betrachtet worden. Nach den jüngsten Landtagswahlen im Westen hänge in manchen Ländern die Regierungsbildung vielleicht von der Linken ab. "Der reine Gestus der Opposition und des Widerstands reicht da nicht aus."
Die Berliner Fraktionschefin Carola Bluhm sagte, der Landesverband habe allen Grund, seine Erfolge in der Regierungsverantwortung mit der SPD selbstbewusst zu vertreten. Der Abgeordnete Wolfgang Albers meinte, mit der Regierungsverantwortung könnten die Berliner zum Modell linker Politik werden. Diese erschöpfe sich nicht in Appellen und Oppositionsarbeit.
Quelle: ntv.de