Politik

Wenn das Volk es will Musharraf würde zurücktreten

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf würde nach eigenen Worten zurücktreten, wenn er merke, dass die Bevölkerung ihn nicht länger stütze. "Nach den Ereignissen der vergangenen sieben, acht Monate wäre der Rückzug das Einfachste", sagte Musharraf dem "Spiegel". "An dem Tag, an dem ich zu der Überzeugung komme, dass die Mehrheit des Volkes mich nicht mehr will, warte ich keine Sekunde und gehe."

Faire Wahlen versprochen

Der pakistanische Präsident will nach eigenem Bekunden alles tun, um die für den 18. Februar angesetzte Wahl fair durchzuführen. "Ich verspreche, dass alles korrekt ablaufen wird. Die Fanatiker werden niemals die Macht in Pakistan übernehmen."

Musharraf nannte US-Präsident George W. Bush einen "Freund", den er "sehr vermissen" werde. Weder diesem noch der kommenden US-Regierung will Musharraf allerdings erlauben, militärische Aktionen auf pakistanischem Boden durchzuführen. "Militäreinsätze werden von uns durchgeführt, von sonst niemandem", so Musharraf.

Bhutto selbst mitschuldig

Der pakistanische Präsident sprach sich auch gegen Ermittlungen der Vereinten Nationen zur Aufklärung des Mordes an Oppositionsführerin Benazir Bhutto aus. Bhutto trifft nach Musharrafs Ansicht eine Mitschuld an ihrem Tod. "Sie war gewarnt. Aber sie setzte sich darüber hinweg. Nur sie richtete sich auf und reckte sich aus dem Wagen. Jemand hätte sie davon abhalten müssen." Bhutto fiel am 27. Dezember in der pakistanischen Garnisonsstadt Rawalpindi einem Attentat zum Opfer.

Eine internationale Untersuchung sei auch deshalb nicht nötig, weil kein anderes Land hinter dem Attentat stecke, ergänzte Musharraf in einem Interview der französischen Zeitung "Le Figaro". "Pakistan ist nicht der Libanon", sagte er.

Bhuttos Partei und ihr Ehemann hatten eine UN-Untersuchung wie die im Mordfall des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri gefordert. Viele Libanesen beschuldigen Syrien wegen des Attentats im Jahr 2005. Die Führung in Damaskus hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de

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