Politik

Von Bremen bis Bayern Muskelspiel der Metaller

In ganz Deutschland haben am Dienstag mehr als 90.000 Metaller mit Warnstreiks ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt Nachdruck verliehen. Der Schwerpunkt lag diesmal in Norddeutschland, wo die Tarifverhandlungen nach der vierten Runde allerdings ohne die von der IG Metall erhoffte Annäherung vertagt wurde.

Im Norden legten am Morgen Werftarbeiter in Emden und Achim bei Bremen ihre Arbeit vorübergehend nieder. In Hamburg gab es Gewerkschaftsaktionen unter anderem bei der Werft Blohm & Voss, den Hauni-Werken und bei Siemens.

Der IG Metall zufolge legten rund 33.000 Beschäftigte aus 86 Betrieben ihre Arbeit vorübergehend nieder. In Bayern beteiligten sich bis zum frühen Nachmittag 28.500 Beschäftigte, alleine bei Audi in Ingolstadt traten 12.000 Teilnehmer in den Ausstand. Bereits Dienstagnacht um 04.00 Uhr fand dort der erste Warnstreik statt.

Zudem folgten Metaller in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland, Baden-Württemberg, Thüringen, Berlin und Niedersachsen dem Aufruf ihrer Gewerkschaft. Für Mittwoch sind weitere Warnstreiks sowie Verhandlungen in drei Tarifgebieten angesetzt.

Am Abend schaltete sich der frühere IG-Metall-Vorsitzende Franz Steinkühler mit einer kämpferischen Rede in den Arbeitskampf in Baden-Württemberg ein. Vor etwa 700 Beschäftigten in Reutlingen warf er den Arbeitgebern soziale Kälte, Profitorientierung und Vulgär-Darwinismus vor. Steinkühler hatte sich nach umstrittenen Aktiengeschäften 1993 weitgehend von seiner Gewerkschaft zurückgezogen und trat kaum noch in Arbeitskämpfen in Erscheinung.

Die IG Metall fordert Einkommensverbesserungen von 6,5 Prozent. Die Arbeitgeber haben bislang für 2002 und 2003 jeweils zwei Prozent geboten. Umstritten ist zudem der von der Gewerkschaft verlangte Einstieg in ein Entgeltrahmenabkommen (ERA), das die Unterschiede zwischen Arbeitern und Angestellten einebnen soll.

Quelle: ntv.de

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