Libyens Regime dementiert Flucht NATO will Gaddafi stürzen
19.05.2011, 17:56 Uhr
Für Anders Fogh Rasmussen ist die Machtübernahme durch libysche Rebellen offenbar nur noch eine Frage der Zeit.
(Foto: REUTERS)
NATO-Generalsekretär Rasmussen sieht das Militär des libyschen Machthabers Gaddafi "bedeutend geschwächt" und spricht sogar vom "Kollaps des Regimes". Es gäbe keinen Grund, die Strategie zu ändern. Derweil dementiert die libysche Regierung einen Zerfall der Führungsstruktur.
Das Militär von Libyens Machthaber Muammar al Gaddafi ist durch die internationalen Luftangriffe nach den Worten von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen schwer getroffen worden. "Wir haben Gaddafis Kriegsmaschinerie bedeutend geschwächt und sehen jetzt das Ergebnis: Die Opposition hat an Boden gewonnen", sagte Rasmussen. Die Führung in Tripolis sei Tag für Tag isolierter. "Wir werden starken militärischen Druck auf das Gaddafi-Regime aufrecht erhalten." Er sei zuversichtlich, dass dies zusammen mit politischem Druck sowie der Unterstützung der Opposition "schließlich zu einem Kollaps des Regimes führen" werde.
Die NATO hatte Ende März das Kommando über die internationalen Luftangriffe gegen das Militär Gaddafis übernommen. Als Ziel des Einsatzes gibt das Militärbündnisses an, Zivilisten vor Gewalt schützen zu wollen.
Rasmussen betonte, man habe nicht die Absicht, seine Strategie zu ändern oder gar Bodentruppen zu entsenden. Über die berichteten Absetzbewegungen von Angehörigen aus dem inneren Führungskreis lägen ihm keine Informationen vor, bemerkte Rasmussen.
Libysche Regierung dementiert Flucht
So hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf libysche Rebellen und tunesische Regierungskreise gemeldet, dass sich der Chef des staatlichen Ölkonzerns NOC, Schukri Ghanim, nach Tunesien abgesetzt habe.
Der libysche Regierungssprecher Chaled Kaim dementierte dies. Sollte Ghanem außer Landes sein, werde er zurückkehren. Kaim erklärte zudem, Gaddafis Familie halte sich trotz der NATO-Angriffe noch immer in Libyen auf. "Warum sollten sie woanders sein", hieß es. Nach Angaben aus tunesischen Sicherheitskreisen und von libyschen Oppositionellen halten sich Gaddafis Frau Safia und seine Tochter Aischa dagegen in Djerba auf, einer bei Touristen beliebten Insel im Mittelmeer. Beweise für den Verbleib der drei Mitglieder des inneren Kreises um Gaddafi wurden aber nicht vorgebracht.
Quelle: ntv.de, AFP/rts