Politik

"Zivilisten schonen" NATO wirft "kleinere Bomben"

Angesichts einer steigenden Zahl ziviler Opfer will die NATO in Afghanistan bei bestimmten Einsätzen auch "kleinere Bomben" abwerfen. Wie NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer sagte, sei es jedoch unmöglich, zivile Opfer ganz zu vermeiden. Die Zahl die wachsende ziviler Opfer habe der NATO geschadet, bekannte de Hoop Scheffer.

Im Rahmen einer neuen Taktik seien die Soldaten angewiesen worden, in bestimmten Situationen Angriffe gegen Taliban-Kämpfer zu verschieben. Dies solle getan werden, wenn dadurch das Leben von Zivilisten geschont werde könne, sagte de Hoop Scheffer.

Verantwortliche der NATO sagten, Hausdurchsuchungen sollten mehr und mehr den afghanischen Streitkräften überlassen werden. Dadurch könne das Risiko einer Konfrontation mit der Zivilbevölkerung gesenkt werden. Letztlich hatte der afghanische Präsident Hamid Karsai das Vorgehen der westlichen Truppen im Land scharf kritisiert.

Zusätzliche Soldaten

Unterdessen sind CDU und CSU nach den Worten ihres Fraktionschefs Volker Kauder bereit, einer Entsendung von zusätzlichen deutschen Soldaten nach Afghanistan zuzustimmen. "Wenn die Bundesregierung es für nötig hält, das deutsche Kontingent aufzustocken, dann ist dies aus meiner Sicht auch richtig", sagte der CDU-Politiker.

Kauder sagte, die Bundeswehr sei in der Lage sei, mehr Soldaten an den Hindukusch zu entsenden. Für die Sicherheit in Deutschland sei der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr sehr wichtig. Die Bundestags-Mehrheit für die Verlängerung des Mandats im September sei daher gesichert: "Die SPD wird sicher noch intensive Diskussionen führen. Aber ich rechne nur mit wenigen Gegenstimmen." Solange die Taliban nicht besiegt seien, komme ein Rückzug nicht in Frage: "Denn die Folge wäre, dass die Terror-Gefahr in Europa dramatisch steigt."

Das Verteidigungsministerium hingegen plant nach einem Bericht des "Kölner Stadtanzeigers" keine Entsendung zusätzlicher Soldaten: "Wir wollen nicht erhöhen, sondern erstmal eine innere Optimierung", zitierte das Blatt einen Vertreter des Ministeriums.

Quelle: ntv.de

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