Gewalt bei Fackelmarsch NPD-Gegner muss ins Krankenhaus
09.05.2014, 11:06 UhrAlljährlich veranstaltet die NPD am 8. Mai in Demmin einen sogenannten "Trauermarsch". Dagegen mobilisieren ihre Gegner. Oder versuchen es zumindest: Die Polizei greift hart durch, es kommt zu Verletzten - auf Seiten der Gegendemonstranten.

Die Polizei geht gegen eine Sitzblockade linker Gegendemonstranten vor.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei einem Fackelzug der NPD in Demmin ist zu es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Gegendemonstranten gekommen. Laut Polizei griffen vor dem Marsch einige Gegner die Rechten an. Zwei Menschen wurden dabei verletzt, einer kam ins Krankenhaus. Ein Aktivist liegt Angaben der linken Nachrichten-Plattform Kombinat Fortschritt zufolge nach einem Zusammenstoß mit der Polizei im Koma.
Der Polizei warfen die linken Aktivisten vor, den Fackelzug mit aller Gewalt durchgesetzt zu haben. Die Beamten waren mit Wasserwerfen gegen die Protestierenden vorgegangen, die versucht hatten, den Marsch der Rechtsradikalen zu verhindern. Laut Polizei standen den etwa 170 Teilnehmern der NPD-Veranstaltung rund 400 Demonstranten gegenüber.
Neonazis halten Opfermythos aufrecht
Der NPD-Fackelzug endete mit einer Kundgebung am Hafen mit einem Auftritt des NPD-Politikers Olaf Rose, Ikone der rechten Szene und bekannt für seine geschichtsrevisionistische und rechtsextreme Ideologie.
Während der 8. Mai als Tag der Befreiung vom NS-Regime gilt, veranstalten Neonazis an diesem Datum in Demmin alljährlich einen sogenannten "Trauermarsch" unter dem Motto "8. Mai 1945 - kein Grund zum Feiern. Vergessen wir Tod, Leid und Besatzung nicht" in Demmin auf. In Demmin war es 1945 zu einem Massenselbstmord der Bevölkerung gekommen. Diesen instrumentalisieren die Rechtsextremen, um die Deutschen als Opfer der Befreiung darzustellen.
Quelle: ntv.de, apo/dpa